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VDL: Neue Zahlen zu Wolfsrissen erschreckend, aber nicht überraschend

Still und heimlich schließen immer mehr Schäfereien, weil sie wegen dem Wolf, den zunehmenden Auflagen und Schutzanforderungen nicht mehr können. Sie sind genervt von den Schuldzuweisungen.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Alfons Gimber, kann über die neuen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) nur den Kopf schütteln.

„Das überrascht uns nicht und war zu erwarten. Die jährliche Steigerung von ca. 30 % hat sich sowohl bei den Zahlen der Wölfe in Deutschland als auch bei den von ihnen verursachten Schäden annähernd bestätigt.“

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Der DBBW hat in seinem jetzt veröffentlichten Bericht zu wolfsverursachten Schäden, Präventions – und Ausgleichszahlungen festgehalten, dass 2020 alleine 3.444 Schafe Opfer von Wolfsübergriffen wurden. 2017 waren es noch 1.366 Schafe. Die Präventionsausgaben für 2020 werden mit 9.504.689 € angegeben.

Gimber: „Diese Zahlen zeigen, dass die Steigerungsrate immens ist und dass Prävention alleine nicht genügt; zumal die genannte Summe nicht die zahlreichen Maßnahmen enthält, die die Schafhalter auch ohne Förderung zum Schutz ihrer Tiere ergriffen haben."

Ihm und seinen Kollegen gehe es nicht nur ums Geld. Seit Jahren fordern Schafhalter ein Wolfsmanagement, also eine Regulierung des Wolfsbestandes und die rasche Entnahme übergriffiger Wölfe, wenn man nicht die Schafhaltung mit den Leistungen gegenüber der Gesellschaft u.a. beim Küstenschutz und der Landschaftspflege dem Wolf opfern wolle.

700 – 1.400 Wolfsterritorien möglich

Erschreckend für die Schafhalter war auch die Studie des Bundesamt für Naturschutz (BfN) su dem letzten Jahr, dass man 700 – 1.400 Wolfsterritorien in Deutschland für möglich hält. Verärgert waren die Tierhalter damals, dass diese Studie in keiner Weise auf die Folgen für die Schafhaltung und Weidetierhaltung insgesamt eingeht. Als Konsequenz könnte dies bis zu 10.000 Wölfe in Deutschland bedeuten, warnt Gimber. Solide Schätzungen gehen bereits heute von einem Bestand von 1.500 – 2.000 Wölfen aus.

Welche Konsequenzen, zusätzlichen Arbeitsbelastungen und Kosten dies für die Schafhalter hat und dass die vorgeschriebenen und geforderten Herdenschutzmaßnahmen in vielen Gebieten wie entlang der Deiche oder in Bergregionen nicht umgesetzt werden können, wurde bei der Studie ebenfalls nicht berücksichtigt, prangert der Vorsitzende an. Als Konsequenz würden Schafhalter aufgeben und still und leise ihre Betriebe schließen, weil sie die ständig steigenden Anforderungen, um ihre Tiere zu schützen, nicht mehr mitmachen können und wollen.

„Es nervt, wenn trotz aller ergriffener Maßnahmen vom DBBW immer wieder unterstellt wird, die Tiere würden nicht ausreichend geschützt. Leider machen auch viele Politiker sich diese Auffassung zu eigen, statt endlich verantwortungsvoll zu handeln und sich die Maßnahmen einmal vor Ort anzuschauen.“

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände fordert:

  • Die von Brüssel genehmigten Hilfsmaßnahmen zum Herdenschutz bei den investiven wie auch laufenden Kosten müssen in allen Bundesländern vollumfänglich angeboten werden. Dies dürfe nicht erst geschehen, wenn sich der Wolf in einem Territorium angesiedelt oder erste Schäden verursacht habe.



  • Die neue Bundesregierung muss die FFH-Richtlinie 1:1 in deutsches Recht übernehmen, den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes in Deutschland feststellen und die zu ergreifenden Maßnahmen bei Erreichen des günstigen Erhaltungszustandes festlegen.



  • Eine Schutzjagd wie Skandinavien oder die Festlegung eines Kontingentes zur Entnahme von Wölfen wie in Frankreich ist ebenso zu prüfen.

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