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Nachgerechnet

Wachstum der globalen Lebensmittelnachfrage häufig überschätzt

Bis 2050 könnte die Nachfrage nach Lebensmitteln weltweit um 35 % bis 56 % steigen. Das ist deutlich weniger, als die Vorhersagen der FAO mit 70 % oder eine gern zitierte US-Prognose über 110 %.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Lebensmitteln bis zum Jahr 2050 wird wahrscheinlich deutlich kleiner ausfallen als häufig angeführt. Das ist zumindest das Ergebnis einer aktuellen Metaanalyse von Wissenschaftlern der Universität Wageningen (WUR), die insgesamt 57 Studien anderer Fachleute auswerteten, die von 2000 bis 2018 veröffentlicht wurden.

Demnach dürfte sich die Steigerungsrate des globalen, kalorienmengenmäßigen Nahrungsmittelbedarfs für den Zeitraum 2010 bis 2050 „lediglich“ in einer Bandbreite von 35 % bis 56 % bewegen. Dagegen rechnete die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Rom noch 2009 damit, dass die globale Nahrungsmittelerzeugung im selben Zeitraum um 70 % gesteigert werden müsse, um den wachsenden Bedarf zu decken.

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Diese Kennzahl wird den WUR-Forschern zufolge bis heute immer noch am häufigsten zitiert und von Unternehmen und Wissenschaftlern zur Orientierung genutzt. Daran habe sich auch nichts geändert, nachdem die FAO ihre Wachstumsprojektion 2012 um 10 Prozentpunkte auf 60 % herabgesetzt habe.

10 Jahre alte Wachstumsprognose immer noch in Umlauf

Ebenfalls sehr häufig zitiert werde eine noch höher angesetzte Wachstumsprognose, die Wissenschaftler um Prof. David Tilman von der Universität Minnesota vor zehn Jahren vorgelegt hätten. Sie sagte für das Jahr 2050 einen zusätzlichen Nahrungsmittelbedarf von 100 % bis 110 % gegenüber 2005 voraus.

Als Hauptgrund für den Unterschied zwischen der FAO-Prognose und der eigenen Projektion führen die WUR-Forscher an, dass die Experten in Rom als Basisjahr den Durchschnitt für 2005 bis 2007 verwendet hätten und nicht das Referenzjahr 2010. Der zweite Grund sei, dass sich die FAO-Steigerungsrate auf den Wert der Nahrungsmittel beziehe anstelle des von ihnen bevorzugten kalorienbasierten Maßes.

Die wertbezogene Messung neige dazu, den Lebensmittelkonsum zu überschätzen, wenn sich die Ernährung von Grundnahrungsmitteln zu niedrigen Preisen auf höherwertige Produkte verlagere, was seit den Jahren 2005 bis 2007 passiert sein könnte.

Den Wageninger Fachleuten zufolge beziehen sich die Projektionen von Tilman auf den gesamten kalorienbasierten Verbrauch von Nahrungs- und Futtermitteln, was zu viel höheren Pro-Kopf-Projektionen führe. Auch die Nichtberücksichtigung potentieller Effizienzsteigerungen in der Viehwirtschaft könnte erklären, warum die Vorhersagen Tilmans fast doppelt so hoch seien wie die in den meisten anderen Studien.

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