Anlässlich des Weltbienentags (20. Mai) fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die neue Bundesregierung auf, sich für den Schutz von Bestäubern einzusetzen. Zentral dabei seien wirkungsvolle Maßnahmen, wie eine Pestizidreduktion.
Pestizide als Feind Nr.1
„Die traurige Nachricht zum Weltbienentag ist: Das Bienen- und Insektensterben geht immer weiter. Über die Hälfte der 560 Wildbienenarten in Deutschland sind bereits in ihrem Bestand gefährdet oder schon ausgestorben“, erklärt Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin. Ein Hauptgrund für das Bienensterben sei der hohe Einsatz von Pestiziden. Diese schädigen die Tiere direkt und beeinträchtigen das Nervensystem, die Fortpflanzung oder schwächen das Immunsystem. Andere Pestizide wie Glyphosat nehmen Bienen und blütenbesuchende Insekten die Nahrungsgrundlage.
Wenig Sachverstand in Privatgärten
Rund 25.000 Tonnen reiner Pestizidwirkstoff wurde laut BUND 2023 in Deutschland ausgebracht, vorrangig in der Landwirtschaft. Aber auch in Privat- und Kleingärten würden immer noch bienengefährliche Pestizide versprüht. Das sei besonders riskant, denn die Produkte werden oft ohne entsprechende Beratung an Menschen ohne Sachkenntnis abgegeben.
Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin: „Es ist davon auszugehen, dass Hobbygärtner*innen oft nicht die richtige Diagnose stellen, Schadinsekten nicht eindeutig identifiziert werden, die Mittel unsachgerecht angewandt und entsorgt werden. Nach dem Motto 'viel hilft viel' werden regelmäßig gefährliche Stoffe ausgebracht und können dabei auch in die Nähe von Kindern, Schwangeren und Seniorinnen und Senioren gelangen. Dieses Gesundheitsrisiko darf nicht länger toleriert werden.“
Das können Landwirte tun
Der BUND fordert von Landwirtschaftsminister Rainer, Maßnahmen zur Reduzierung des Pestizideinsatzes zu ergreifen und Landwirtinnen und Landwirte bei der Umstellung auf nicht-chemische Alternativen zu unterstützen. Eine große Rolle spielen dabei breitere Fruchtfolgen, mechanische Bodenbearbeitung, Mischkulturen und die Schaffung von Lebensräumen für Nützlinge.