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Hungerlage

Welthunger hat dramatisch zugenommen

Rund 10 % der Weltbevölkerung litten 2020 unter Hunger - mehr als die Hälfte davon lebt in Asien. Die Pandemie verschärfe die Hungerlage nochmals. Insbesondere Kinder zahlen laut UN-Bericht einen hohen Preis.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Zahl der hungerleidenden Menschen ist im vergangenen Jahr weltweit dramatisch angestiegen. Das geht aus dem Welternährungsbericht hervor, der am Montag vergangener Woche (12.7.) gemeinsam von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgelegt wurde. Laut dem Bericht stieg 2020 der Hunger sowohl absolut als auch proportional an und übertraf das Bevölkerungswachstum. Die Vereinten Nationen (UN) schätzen, dass rund 10 % der Weltbevölkerung - bis zu 811 Mio. Menschen - Hunger litten, während es 2019 noch 8,4 % waren.

Mit 418 Mio Menschen lebt demnach mehr als die Hälfte der Hungernden in Asien, mehr als ein Drittel in Afrika - dort waren es 282 Mio. Menschen - und 60 Mio. Menschen in Lateinamerika und der Karibik. Die Experten führen die Verschlechterung der Hungerlage vor allem auf die Corona-Pandemie zurück. „Leider deckt die Pandemie weiterhin Schwachstellen in unseren Ernährungssystemen auf, die das Leben und die Lebensgrundlage von Menschen auf der ganzen Welt bedrohen“, schreiben die Leiter der fünf UN-Organisationen im Vorwort des Berichts. Den stärkstenAnstieg des Hungers verzeichneten die Vereinten Nationen in Afrika. Dort sei das geschätzte Auftreten von Unterernährung mit einem Anteil von 21 % der Bevölkerung mehr als doppelt so hoch wie in jeder anderen Region. Global gesehen hätten im vergangenen Jahr insgesamt mehr als 2,3 Mrd. Menschen - das sind 30 % der Weltbevölkerung - das ganze Jahr über keinen Zugang zu angemessener Nahrung gehabt.

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Klimaresilienz erhöhen

Die UN-Organisationen weisen in dem Bericht ferner darauf hin, dass in den letzten Jahren die Mangelernährung in all ihren Formen angehalten habe, wobei insbesondere Kinder einen hohen Preis gezahlt hätten. Im vergangenen Jahr seien schätzungsweise 149 Mio. Kinder zu klein für ihr Alter gewesen und mehr als 45 Mio. zu dünn für ihre Größe. Auf der anderen Seite seien fast 39 Millionen Kinder übergewichtig gewesen. Weltweit blieben etwa 3 Mrd. Erwachsene und Kinder von gesunder Ernährung ausgeschlossen, größtenteils aufgrund zu hoher Kosten. Die UN-Organisationen machen deutlich, dass eine Transformation der bestehenden Systeme unerlässlich sei, um eine höhere Lebensmittelsicherheit und eine gesunde Ernährung zu erreichen.

Außerdem müssten humanitäre, entwicklungspolitische und friedensfördernde Maßnahmen in Konfliktgebieten integriert werden. Des Weiteren müsse die Klimaresilienz im gesamten Nahrungsmittelsystem erhöht werden. Notwendig sei es auch, die Widerstandsfähigkeit der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen gegenüber wirtschaftlichenWidrigkeiten zu stärken.

Anteil der Hungernden reduzieren

Der entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volkmar Klein, mahnte, im Kampf gegen den Hunger nicht nachzulassen. „Die Bekämpfung des Hungers bleibt das zentrale Ziel der Entwicklungszusammenarbeit und ist neben der Überwindung der Armut zu Recht das zweite Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen“, betonte Klein. Er zeigte sich überzeugt, dass eineWelt ohne Hunger möglich sei. Den Anstrengungen der internationalen Gemeinschaft sei es zu verdanken, dass es gelungen sei, denAnteil der weltweit hungernden Menschen zwischen 2004 und 2019 von rund 15 % auf unter 9 % zu drücken. Jedoch habe die Corona-Pandemie zu einem Rückschlag geführt. Klein forderte daher, dass jetzt noch mehr getan werde müsse. Allein das Bundesentwicklungsministerium habe für sein Corona-Sofortprogramm rund 4,7 Mrd. € bereitgestellt. Auch deshalb sei Deutschlands Unterstützung für das UN-Welternährungsprogramm im Jahr 2020 erstmals auf mehr als 1 Mrd. € gestiegen.

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