Landwirte müssen reden – mit der Gesellschaft, mit der Politik, mit der Nachbarschaft. Wie das konkret aussehen kann, zeigte eine Aktion in Oberderdingen (Baden-Württemberg): Am 25. Juni trafen sich 15 Landwirte und neun Stadträte zu einer gemeinsamen Rundfahrt durch Felder und Weinberge. Das Ziel: Die kommunalen Entscheidungsträger für die Herausforderungen der regionalen Landwirtschaft zu sensibilisieren, Verständnis zu fördern und den Wert der Kulturlandschaft greifbar zu machen.
Beispiel für gelebte Öffentlichkeitsarbeit
Mit E-Bikes und Planwagen fuhr die Gruppe unter anderem durch ein Wasserschutzgebiet und zu Mohn- und Sojabohnenfeldern. Auch ein Kuhstall stand auf dem Programm. Die Landwirte erklärten, warum Kühe als Grünlandverwerter eine wichtige Rolle spielen und wie landwirtschaftliche Flächen Artenvielfalt sichern. Beim Halt in einem Weinberg wies Landwirt Heiko Leis auf ein weiteres Problem hin: Der Trend zu billigen Importweinen verdrängt regionale Erzeugnisse.
„Die Kulturlandschaft ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft“, sagte Leis und machte deutlich, dass Landwirtschaft mehr ist als Nahrungsmittelproduktion. Sie sorgt für Biodiversität, schützt Wasser und prägt das Landschaftsbild. Und genau deshalb sei der direkte Dialog mit der Bevölkerung und Politik so wichtig.