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Wohnmobilstellplätze: Zwei Praxisbeispiele aus Oberbayern und Westfalen

Wie können Landwirte von der Camping-Lust der Deutschen profitieren? Unsere Beispielbetriebe machens vor.

Lesezeit: 4 Minuten

In Deutschland werden die Wohnmobilstellplätze knapp. Das bietet Chancen für Landwirte. Sie haben Platz, die Höfe liegen oft in schöner Landschaft und Stellplätze lassen sich in vielen Fällen ohne große Investitionen einrichten. Bauern, die im Landtourismus aktiv sind, können ihre Kapazitäten erweitern. Und Anfänger können testen, ob sie Gäste auf ihrem Hof haben wollen.

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top agrar stellt zwei Betriebe vor, die Wohnmobilstellplätze anbieten:

Oberbayern - Stellplatz mit ­Vollausstattung

„Seit einem Monat können auch Camper bei uns halt machen“, berichtet Christoph Erhard vom Bussjägerhof in Oberbayern. In der Nähe des Staffelsees betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Steffi einen landwirtschaftlichen Familienbetrieb mit einem Fokus auf den Landtourismus. Insgesamt vermieten sie sechs Ferienwohnungen, die sie online auf verschiedenen Buchungsplattformen anbieten.

Bereits im letzten Jahr hatte Familie Erhard die Idee, drei Stellplätze auf ihrem Hof einzurichten. Doch der Landkreis Weilheim-Schongau, der für die Genehmigungen zuständig ist, verweigert diese bisher. Momentan sind die Stellplätze auf dem Bussjägerhof lediglich für ein Jahr geduldet. Trotzdem hat Erhard seine Plätze professionell befestigt und bereits mit Strom und Wasser versorgt. „Wir sind optimistisch, dass das Land Bayern eine Gesetzesänderung erlässt. Die würde es uns erlauben, die Stellplätze langfristig zu betreiben.“

Im alten Kuhstall hat Familie Erhard für die Stellplatz-Gäste einen Abwaschraum mit fließendem, warmem Wasser eingerichtet. Dort können die Gäste ihr Geschirr spülen. Die Camper auf dem Bussjägerhof profitieren von der guten Ausstattung, die der Hof bereits den Gästen in den Ferienwohnungen bietet. „Im Sommer ist unsere Sauna kaum in Betrieb. Die Camper können dann die angeschlossenen Toiletten und Duschen benutzen“, so der Landwirt.

„Eigenes Abwasser können die Gäste in die hofeigene Kläranlage einleiten. Dass sie noch freie Kapazitäten hat, haben wir mit dem Hersteller der Anlage abgeklärt“, erläutert Erhard weiter. Auch die restliche Infrastruktur, wie Pool, Spielgelegenheiten und Gruppenräume können die mobilen Urlauber nutzen.

„Alles, was wir noch erledigen mussten, war Wasser und Strom zu den Stellplätzen zu legen.“ Seine Investition schätzt er auf deutlich unter 1 000 € pro Standplatz. Der nächste Schritt wäre ein separater Wasch-Bereich für die mobilen Gäste. Dazu müsste er aber die Genehmigung für ein paar mehr Stellplätze bekommen. „Bei drei Standplätzen lohnt sich das kaum“, meint ­Erhard. Den Stellplatz bekommt eine vierköpfige Familie im Reisemobil ab 50 € pro Nacht.

Westfalen - Kapazitäten erweitern

„Die Nachfrage nach unseren neu errichteten Ferienwohnungen war von Anfang an sehr hoch. Da kam uns schnell die Idee, unsere Kapazitäten über die Wohnmobilstellplätze aus­zuweiten“, erläutern Tina und Paul Schulze Zurmussen ihren Schritt in den Mobiltourismus. Gemeinsam errichteten sie 2020 sieben Ferienwohnungen im historischen Haus, das zum Ponyhof gehört. Seitdem heißen sie vor allem Familien willkommen.

Schon oft hätten Camper angefragt, ob sie ein paar Nächte auf dem Ponyhof stehen könnten, so Paul Schulze Zurmussen. „Wir wussten also, das Interesse da war. Der finale Anstoß kam dann jedoch vom Portal landreise.de, die uns ermutigt haben, Stellplätze einzurichten“, erklärt der Landwirt.

Noch laufen ein paar Schafe über den zukünftigen Stellplatz, der gute 150 m vom Hof entfernt an einem Teich liegt. Im Laufe des Jahres will Schulze Zurmussen hier recht einfache Stellplätze einrichten: „Es soll ein nettes Plätzchen sein, vernünftig befahrbar und mit Strom- und Trinkwasseranschluss ausgestattet.“ Einen richtigen Campingplatz mit separaten Sanitäreinrichtungen, externer Küche und mehr, wollen er und seine Frau nicht, so Schulze Zurmussen. „Wir möchten uns an autarke Reisemobilisten richten“, meint er. „Eine Abwasserentsorgung können wir zunächst nicht anbieten.“ Nun startet er in das Genehmigungsverfahren.

Mit Blick auf die Kosten bleibt Schulze Zurmussen entspannt. Er erledigt viele Arbeiten in Eigenleistung: „Unsere beiden Stellplätze werden geschottert. Sie sind bereits erschlossen und für Fahrzeuge jeder Größe erreichbar.“ Insgesamt rechnet er mit Kosten von ca 2 000 €. Beim Preis orientieren sich die Gastgeber an Mitbewerbern in der Region: „Schaut man sich andere Anbieter in Westfalen an, die schöne Plätze auf ihren Höfen vermieten, landet man meist bei einem Preis zwischen 25 und 30 €.“

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