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Über 10.000 Wölfe

Wolfausbreitung: Schafverbände fordern Perspektiven für die klassische Weidehaltung

Welche Konsequenzen, zusätzlichen Arbeitsbelastungen und Kosten die bald über 10.000 Wölfe in Deutschland für die Schaf- und Ziegenhalter haben war dem BfN in seiner Studie zum Wolf nicht wichtig.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) nimmt die Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zur „Habitatmodellierung und Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland“ mit großer Verwunderung zur Kenntnis.

Während mit dieser Studie ein Beschluss der Umweltministerkonferenz aus dem Jahre 2017 umgesetzt wird und man von 700 – 1.400 Wolfsterritorien in Deutschland ausgeht, seien bislang viele andere Beschlüsse der letzten Umweltministerkonferenzen, die Klarheit beim Herdenschutz geben würden, nach wie vor nicht umgesetzt worden, beklagen die Verbände.

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Selbst die Bitte der VDL- und BDZ-Vorsitzenden vor wenigen Wochen an die Umweltministerkonferenz, das Thema Wolf und Herdenschutz wegen dieser fehlenden Umsetzung unbedingt auf die Tagesordnung zu setzen, habe keinerlei Beachtung gefunden, heißt es.

Stattdessen werde mit der BfN-Studie den Weidetierhaltern und Schaf- und Ziegenhaltern klargemacht, auf was sie sich einstellen müssten. "Wir müssen zukünftig mit über 10.000 Wölfen in Deutschland rechnen,“ so die Vorsitzenden von VDL und BDZ Alfons Gimber und Bernd Merscher. Welche Konsequenzen, zusätzlichen Arbeitsbelastungen und Kosten dies für die Schaf- und Ziegenhalter hat und dass die vorgeschriebenen und geforderten Herdenschutzmaßnahmen in vielen Gebieten aufgrund der topographischen Lage nicht umgesetzt werden können, werde bei dieser Studie nicht berücksichtigt, kritisieren sie.

Dabei würden die bisher schon über 1.000 Wölfe die Schaf- und Ziegenhaltern in vielen Regionen des Landes belasten. Viele Schaf- und Ziegenhalter würden aufgeben und still und leise ihre Betriebe schließen, weil sie die ständig steigenden Anforderungen, um die eigenen Tiere zu schützen, nicht mehr mitmachen könnten und wollten.

"Scheinbar rückt immer mehr in Vergessenheit, was die Kleinen Wiederkäuer für die Gesellschaft beim Küstenschutz, der Offenhaltung der Flächen, den Biotop- und Insektenschutz leisten. Trotz erheblich gesteigerter Vorsorgemaßnahmen, die Millionen an Steuergelder kosten, und großem Arbeitsaufwand ist keine 100prozentige Sicherheit für die Weidehaltung der Tiere zu erreichen", so Gimber und Merscher.

„In Zeiten, in denen Politik und Gesellschaft eine Verbesserung des Tierwohls und die damit verbundene Weidetierhaltung fordern, ist es mehr als unverständlich, wenn wir aus der Not heraus zum Schutz vor Wölfen mit der Schaf- und Ziegenhaltung zur ganzjährigen Stallhaltung übergehen müssten.“

Die Verbandsvertreter hoffen, dass die Politik die notwendigen Konsequenzen aus der Studie zieht, die wenige Wochen nach dem Inkrafttreten der Änderungen zum Bundesnaturschutzgesetz veröffentlicht wurde. Mit dem Gesetz habe man es bereits versäumt, eine 1:1 Umsetzung der FFH-Richtlinie vorzunehmen und damit die Grundlage für ein Bestandsmanagement des Wolfes zu schaffen.

Um die Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz zu nutzen, wäre aus VDL-/BDZ-Sicht auch die Einrichtung weiterer Referenzlabore zu prüfen, um schneller Ergebnisse zu bekommen, die Voraussetzung für eine zeitnahe Entnahme sind. Wenn sich mit der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes keine Beschleunigung des Verfahrens ergibt, laufe die Änderung an dieser Stelle ins Leere, warnen die Verbände.

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