Landkreis Stade

Wölfe reißen Kuh direkt neben Stall - Landwirt ruft Verstärkung

Schockbilder von einem Hof im Kreis Stade: Neben dem Stall liegt eine an den Hinterkeule angefressene Kuh. Drei Wölfe ließen sich auch vom Landwirt lange nicht vom Fressen abhalten.

Lesezeit: 2 Minuten

Auf einem Hof in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten (Kreis Stade) gab es Anfang Juni einen dramatischen Wolfsangriff auf eine Kuh. Die Kreiszeitung Wochenblatt berichtet, dass ein Elterntier und zwei Jungwölfe das Rind niedergerungen haben sollen.

Als der Landwirt den Kadaver entdeckte, seien die Wölfe noch beim Fressen gewesen. Sie hätten auch keinerlei Scheu gezeigt und sich trotz seiner Anwesenheit nicht stören lassen. Erst als der Landwirt seine Söhne hinzuholte, ergriffen sie die Flucht – was die Männer mit dem Handy auf Video festhielten.

Vertreter der Jägerschaft und ein Wolfsberater hätten vor Ort Spuren wie Rissbild und Trittsiegel dokumentiert. Auch die Landwirtschaftskammer habe den Wolfsriss inzwischen eindeutig bestätigt. Vermutet wird, dass die Wölfe aus dem Naturschutzgebiet „Hohes Moor“ zwischen Hagenah und Elm kamen.

Melden Landwirte gerissene Tiere gar nicht mehr?

Der aktuelle Fall weckt Erinnerungen an die Wolfsattacke aus dem September 2023, wo ein Wolfsrüde zwei Rinder auf einer Weide bei Wiepenkathen getötet hatte, so die Kreiszeitung Wochenblatt weiter.

Der örtliche Jagdverband vermutet, dass die Dunkelziffer aber höher sein könnte, weil viele Landwirte aus Furcht vor Anfeindungen nicht mehr bei Rissen an die Öffentlichkeit gehen. So hätten damals Tierschützer die Bauern beschimpft und in den Sozialen Medien angeprangert.

So geht’s nicht weiter

Nach dem jüngsten Vorfall drängt Landrat Kai Seefried erneut auf klare gesetzliche Regelungen zur Entnahme von auffälligen Wölfen: "Wir wissen um die schwierige Situation für Landwirte und Schäfer." Der Stader Kreistag habe bereits in einer Resolution ein regional differenziertes Bestandsmanagement gefordert.

Hoffnung setzt Seefried in die Absenkung des Schutzstatus des Wolfs auf europäischer Ebene. „Bundes- und Landesregierung müssen auf dieser Grundlage jetzt schnellstens einen rechtlichen Rahmen schaffen, der Abschussgenehmigungen nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis ermöglicht“, betont der Landrat laut der Zeitung.

Die blutigen Bilder vom Hagenaher Riss zeigt die Zeitung auf ihrer Seite.

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