Angesichts steigender Risszahlen fordern Landwirte effektive Lösungen zum Schutz ihres Viehbestands. Wie wird die neue Beratungsstelle Herdenschutz der Landwirtschaftskammer (LWK) den Landwirten helfen können?
Steinbach: Seit dem 1.1.2020 hat die LWK Niedersachsen die Aufgaben zum Herdenschutz übernommen und auf zwei Geschäftsbereiche aufgeteilt. Zum einen unterstützen wir Landwirte bei der Entschädigung von gerissenen Nutztieren. Zum anderen bieten wir Beratung an, wie sich die Übergriffe durch den Wolf vermeiden lassen oder welcher Herdenschutzzaun für welchen Betrieb geeignet ist. Die Beratungsstelle besteht aus einem Team von sechs Mitarbeitern aus den Fachbereichen Schaf und Ziege, Rind sowie Pferd und Gehegewild. Durch die fachlichen Schwerpunkte können wir auf spezielle Sorgen und Nöte der Tierhalter reagieren und die verschiedenen Weidetierarten in Niedersachsen möglichst gut abdecken.
Wie hoch fällt die finanzielle Unterstützung für die Tierhalter aus?
Steinbach: Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Für gerissene Nutztiere werden bis zu 5000 €/Tier gezahlt. Für Präventionsmaßnahmenstehen antragsberechtigten Tierhaltern maximal 30000 €/Jahr zur Verfügung.
Der NABU zieht eine positive Bilanz eines Projektes zur Schutzumzäunung. Teilen Sie den Optimismus in Sachen Herdenschutz in Niedersachsen?
Steinbach: Durchaus lassen sich Wölfe durch Präventionsmaßnahmen abhalten. Der Schutzzaun wird dabei immer eine zentrale Rolle spielen, auch wenn es in Zukunft Abschüsse geben muss. Die Herausforderungen durch den Wolf können nur gemeinsam mit allen Parteien gelöst werden.
In Thüringen hat eine Problemwölfin mühelos einen scheinbar wolfssicheren Zaun überwunden. Können Landwirte tatsächlich auf den Herdenschutz durch Zäune vertrauen?
Steinbach: Wolfssichere Zäune gibt es nicht. Es geht darum Tierhalter zu schulen, wie sie Zäune in einer möglichst wolfsabweisenden Weise einsetzen können. Wölfe versuchen meist von unten in eine Weide einzudringen. Ein landesweiter Bau von Zäunen ist daher eine wirksame Maßnahme, um den Schaden durch Wölfe zu minimieren. Es gilt vor allem Jungwölfe abzuschrecken, damit diese im Laufe ihres Lebens erst gar nicht versuchen, die Barrieren zu überwinden.
Sind mit dem Beratungsangebot Kosten für die Tierhalter verbunden?
Steinbach: Nein, das Land Niedersachsen hat großes Interesse daran, dass Tierhalter den Anspruch auf Unterstützung und Beratung geltend machen. Die Präventionsmaßnahmen sollen auf möglichst großer Fläche angewendet werden. Wir möchten jedem Tierhalter mit pragmatischen Lösungen helfen.
von Stefan Lehr
Irreal
Dieses Miteinander bedeutet also im Klartext: Die Tierhalter haben die Arbeit und den Aerger, das Land gibt dafuer schlaue Informationen und ein Trinkgeld!? Unter miteinander verstehe ich allerdings etwas anderes. Naemlich, dass man auf einander zugeht, dass Loesungsvorschlaege von BEIDEN ... mehr anzeigen Seiten akzeptiert und umgesetzt werden. In diesem Fall gehoert eben auch eine geziehlte Entnahme von Woelfen dazu! Es will kein Tierhalter seine Herden der Riissgefahr aussetzen und sich seine verendeten Tiere vom Stuerzahler finanzieren lassen. Wenn die Wolfsliebhaber diese Tatsache nicht verstehen, dann muessen wir die Weidehaltung einstellen. Danach koennen dann die Tierliebhaber mit Stoeckelschuhen die Deiche festtreten oder mit der Nagelschere die Heide kurz halten. Dafuer gibt es dann pro Stunde 1 Euro Aufwandsentschaedigung vom Land. weniger anzeigen
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von Ludger Hengelsberg
Nicht Beschwichtigung , entschiedenes Handeln ist jetzt gefordert!
Im Bereich "Wolfsschutz" geht gar nichts mehr gemeinsam. Was wir Weidetierhalter benötigen, sind nicht Diskussionsrunden und immer neue Beratungskonzepte, sondern Abschusspläne zur Reduktion einer untragbar hohen Wolfspopulation!
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von Hermann Helmers
der Wolf muss weg
Der Wolf ist kein Kuscheltier.. 70kg rohe hungrige Gewalt. Wenn ein Wolfsrudel im Blutrausch ist, möchte auch kein Wolfsfreund unbewaffnet ihnen begegnen. Er gehört in den Tierpark oder im Zoo und nicht in die Kulturlandschaft in Deutschland. Eine Verdummung der Bevölkerung ,die ... mehr anzeigen glauben das der Wolf harmlos ,hat die Presse ja schon geschaft. Die Erde ist eine Scheibe und Schweine können fliegen ist bestimmt die nächste Verdummung In der Welt, wo so viele Menschen die an Hunger sterben, hat der Wolf in Deutschland einen eigenen Krankenwagen. Selbstmord gefährdete Schafs- und Rinderhalter sind nicht so wertvoll wie der Wolf, was ist das für eine Welt. Gott lass es Hirn regnen weniger anzeigen
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von Kurt Brauchle
Schaut euch mal
die Kommentare zu dem Fall in der Lüneburger Heide im Sommer auf YouTube https://youtu.be/eK0S8frd6DY an. Da wird einiges klar wie es um den geistigen Zustand von so manchem steht.
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von Erwin Schmidbauer
Der Wolf ist ein Indikator der zerfallenden Gesellschaft
Das die Weidetierhalter in vielen Fällen vom Staat und der Gesellschaft allein gelassen werden, ist auch ein Bestandteil einer stets egoistischeren, in Partikularinteressen zerfallenden Gesellschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe (Umwelt- und Artenschutz) wird auf einzelne, wenige ... mehr anzeigen Schultern aufgelastet. Keiner soll mir jetzt mit der Lüge kommen, die Weidetierhalter würden die Schäden und den Zaun ersetzt bekommen. Schäden werden nur ersetzt, wenn eindeutig auf den Wolf zurück zu führen. Was ist, wenn der sichere Nachweis, etwa wegen Aasfresser, nicht mehr zu führen ist? Beim Zaun wird auch nur die Erstanschaffung gefördert, aber keine Ersatzbeschaffung! Vom Aufbau und Umbau der Zäune will ich noch gar nicht reden: Arbeitszeit- und Kostenaufwand. Herdenschutzhunde sind ebenfalls teuer. weniger anzeigen
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von Stephanie Winhard
Selbst die Förderung der Zäune...
ist noch längst nicht überall gegeben. Herdenschutzhunde sind noch eine ganz andere Problematik und werden höchstwahrscheinlich zu mehr Schaden als Nutzen führen, da hochpropagiert, zum Teil sogar staatlich gefördert, in Haltung und Umgang aber nicht unbedingt für jeden geeignet, ... mehr anzeigen der schon mal einen Labrador hatte. Mit steigender Rudelzahl muß auch die Anzahl der HSH aufgerüstet werden und es wird Opfer auch unter den Hunden geben. Wer die Gegebenheiten in Deutschland mit den Herkunftsländern dieser Hunde vergleicht, sollte nochmal recherchieren oder dort Urlaub machen. Es wird wohl erst menschliche Opfer geben müssen, bevor unsere Politiker aufwachen und das Unheil sehen, das sie hätten verhindern können. Weidetiere wird es dann allerdings wohl nicht mehr geben. weniger anzeigen
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von Wilfried Maser
Scheinheilig
ist doch alles was man zum Schutz der Weidetiere hört. Der einzige sichere Schutz vor dem Wolf für Nutztiere ist die Stallhaltung. Oder die Wölfe in sichere Gehege verbannen. Für mich ist der Hype um die Ansiedlung und der übertriebene Schutz des Wolfes nicht verständlich, es ist ... mehr anzeigen doch keine vom aussterben bedrohte Art. Er wird auf jedem Fall bei den Wildtieren zu einer Reduktion der Kleinsäuger und Bodenbrüter führen. Ein Abendspaziergang kann in bestimmten Gebieten zum russischem Roulette werden. Auf jedem Fall muss dem Wolf anerzogen werden, dass der Mensch für ihn Lebensgefahr bedeutet. Die hälfte eines jeden Wurfes müsste im ersten Jahr abgeschossen werden, bzw. auf jeden gesichtete Wolf müsste mit Gummigeschossen geschossen werden. Wenn nicht sind irgendwann Menschenleben zu beklagen. weniger anzeigen
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von Stephanie Winhard
Der Wolf...
wird gern von Naturromantikern als Indikator einer sich heilenden Natur verstanden - taugt als absoluter Generalist dafür aber leider nicht. Der Wolf braucht keine intakte Natur um sich. Er ist als intelligentes Raubtier in der Lage, sich den verschiedensten Gegebenheiten anzupassen, es ... mehr anzeigen muß nur genügend Nahrung bereitstehen. Deutschland verfügt über nicht einmal 2% "Wildnis", also Flächen, die von Menschen nicht genutzt oder gestaltet werden. Der Rest ist seit Jahrhunderten geschaffene Kulturlandschaft, u.a. auch durch Weidetierhaltung. In dieser abwechslungsreichen aus Wäldern, Grünflächen, Heiden, Hecken, Äckern, etc. hat sich eine artenreiche Flora und Fauna entwickeln können, die es in Deutschland naturbedingt nicht gäbe. Diese Vielfalt läßt sich nur erhalten, wenn die Flächen weiterhin erhalten bleiben. Die dazu notwendige Weidetierhaltung wird durch den Wolf ausgelöscht, bedrohte kleinere Wildtierarten sind durch die unkontrollierte Verbreitung der Wölfe ebenfalls der Ausrottung preisgegeben. Der eurasische Wolf war nie und ist nicht in seinem Bestand gefährdet! Allerdings könnte sich dies ändern, wenn das Senckenberg-Institut weiterhin an seiner Hybrid-Lüge festhält und leugnet, daß es solche in Deutschland gibt. Klarheit, z.B. durch wissenschaftlichen Austausch der zugrundeliegenden Gen-Datenbank, wird mit nicht nachvollziehbaren Argumenten verweigert. Wen es Wölfe UND Weidetierhaltung in Deutschland geben soll, geht dies nur mit Transparenz und echten Lösungen, nicht mit ideologischen Märchenstunden vom "edlen Naturretter". Ich lade gern alle Befürworter der unkontrollierten Ausbreitung des Großprädators auf meinen Betrieb zum sachlichen Austausch ein. weniger anzeigen
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von Willy Toft
Zäune werden nie wirklich helfen, nur eine gezielte Bestandsregulierung Hilft!
Warum wollen wir hier in Europa immer den Vorreiter in Sachen Natur- und Artenschutz sein? Liegt es an dem schlechten Gewissen einer verwöhnten Gesellschaft? Ich meine; eine Gesellschaft, die sich auf die gute billige Arbeit einer "Minderheit" ausruht, sollte sich fragen lassen, warum ... mehr anzeigen man ständig einen Sündenbock sucht, um noch besser leben zu können?! Es wird bald Knallen, da bin ich mr sicher, Keiner lässt sich ständig vorführen, da helfen die gut gemeinten Beschwichtigungen nicht, die da aus seriösen Quellen kommen! weniger anzeigen
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von Lars Henken
Und was ist mit anderen Wildarten?
Ich überlege mir gerade, wie es hier aussieht, wenn wir hier irgendwann um jede Weide Zäune haben, die einer Kaserne würdig wären und dazu zu noch massiv mit Strom geladen sind. Wie wirkt sich dass dann auf andere Wildbestände, wie z.B. Rehe? Laufen diese Tiere auf der Flucht vor dem ... mehr anzeigen Wolf nicht direkt in solche Zäune und verletzen sich? Meiner Meinung nach reicht das Abschießen von Problemwölfen nicht aus. In anderen Ländern werden auch jedes Jahr bestimmte Kontingente entnommen, es ist also möglich, auch wenn gerne etwas anderes behauptet wird. Eine konsequente Bejagung würde den Wölfen auch wieder mehr Respekt einflößen. Herr Lies spricht von 500 Wölfen in Niedersachsen. Rechnet man das auf ganz Deutschland hoch, so reden wir von etwa 3750 Wölfen. Nun stellt sich ja noch die Frage, ob es dabei um Individuen oder erwachsene Wölfe geht. Die Zahlen die ich im Internet gefunden habe sprechen von 300 bis 1000 Wölfen in Deutschland, je nach Zählweise. Laut Politik scheint also ein Wolfsbestand tolerierbar zu sein, der zwischen dem 3,75fachen und dem 12,5fachen des aktuellen Bestands liegt. Multipliziert man die aktuellen Risse mit diesen Faktoren, so meine ich voraussagen zu können, dass es dann in Deutschland so gut wie keine Weidehaltung mehr geben wird. Die Kostenübernahme ist ja auch eher mäßig und die Entschädigung für Risse ist aus meine Sicht sehr zurückhaltend. Der psychische Druck, der auf den Tierhaltern lastet, kommt dann ja noch mal obendrauf. Entschuldigung, wenn ich das jetzt so deutlich sage, aber das, was man in Deutschland für Wolfsmanagement hält, ist bestenfalls ein Monitoring mit Trostpflaster und was uns die "Wolfsexperten" vor 10 Jahren alles erzählt und versprochen haben, hat sich in weiten Teilen als falsch herausgestellt. Man schafft es ja nicht mal freigegebenen Problemwölfe zu entnehmen, auch dank fanatischer "Wolfsfreunde". Für mich versagt in Sachen Wolf unsere Politik auf ganzer Linie und opfert die Weidetierhaltung. weniger anzeigen
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von Renke Renken
Frau Steinbach,
dann kommen sie doch vorbei und bauen die Zäune auf und unterhalten diese dann auch, wir haben jedenfalls so genug Arbeit..... Und dann erklären sie mal, wie das in unserer von Gräben durchzogenen Landschaft mit Parzellengrößen von unter 2 ha funktionieren soll, auf ihren Besuch und ... mehr anzeigen ihre Vorschläge warte ich gespannt. Gelinde gesagt haben alle die, die von Herdenschutzmaßnahmen mit Zäunen reden den Schuß nicht gehört, aber wichtig ist, daß der Wolf ihn hört. weniger anzeigen
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