Zehn Jahre ist es nun schon her, dass die damalige schwarz-rote Bundesregierung das EG-Gentechnik-Durchführungsgesetz um eine wichtige Passage ergänzte. Danach dürfen Lebensmittel, die ohne Anwendung gentechnischer Verfahren hergestellt wurden, einzig mit der freiwilligen Angabe „ohne Gentechnik“ ausgelobt werden.
Gleichzeitig regelt das Gesetz, unter welchen Bedingungen ein Lebensmittel als „ohne Gentechnik“ gekennzeichnet werden darf. Auf dieser Basis führte die damalige Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner im Jahr 2009 das einheitliche „Ohne GenTechnik“-Siegel ein und betraute den Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) mit dessen Vergabe.
Im laufenden Jahr erwartet die Lebensmittelwirtschaft einen Umsatz mit „ohne Gentechnik“-Lebensmitteln in Höhe von 6,9 Milliarden Euro, heißt es in einer aktuellen Studie des Bundestages. Über die Hälfte davon entfällt auf Milch- und Milchprodukte, gefolgt von Geflügelfleisch und Eiern.
Laut der Studie spielt es für 77 Prozent der Menschen in Deutschland beim Einkauf eine starke oder sehr starke Rolle, dass ihre Milch ‚ohne Gentechnik’ hergestellt wurde. Lob für das Label kam am Dienstag von Ilse Aigner (CSU) und Carsten Träger (SPD).
Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) repräsentiert Lebensmittelhersteller und -händler sowie die vor- und nachgelagerten Bereiche der Lebensmittelproduktion. Er setzt sich für eine Lebensmittelerzeugung ohne Gentechnik ein und vergibt für entsprechend hergestellte Lebensmittel Lizenzen für das einheitliche Siegel „Ohne GenTechnik“. Über 9.000 Lebensmittel werden mit diesem Qualitätszeichen beworben. Der Verband vertritt gegenwärtig mehr als 700 Mitglieder und Lizenznehmer, die mit Produkten mit „Ohne GenTechnik“-Siegel 2017 auf Ebene der Verarbeiter einen Gesamt-Jahresumsatz von 5,4 Milliarden Euro erzielt haben.