Nach einer Bürgerbefragung hatte die EU-Kommission im September 2018 eine Abschaffung der Zeitumstellung vorgeschlagen, zu der sich nun das Europaparlament äußern soll. Die Berichterstattung im Agrarausschuss des EU-Parlaments übernimmt die deutsche Europaabgeordnete Ulrike Müller (Liberale), die sich für eine Winterzeit auf Dauer ausspricht, berichtet aiz.info.
Dadurch würden aber die langen Sommerabende nach der Arbeit verloren gehen. Zudem fordert Müller, dass nach Abschaffung der Zeitumstellung nicht jedes EU-Mitgliedsland selbst über seine Zeit entscheidet und durch verschiedene Zeitzonen der EU-Binnenmarkt gestört wird.
Während einer Aussprache im Agrarausschuss des EU-Parlaments plädierten zahlreiche Abgeordnete für eine Beibehaltung der Zeitumstellung. Nur weil eine Minderheit drei Tage lang Schafstörungen hat, sollte man nicht auf das bewährte System der saisonalen Umstellung verzichten, warf der belgische Sozialdemokrat Marc Tarabella ein.
Die spanische Sozialdemokratin Clara Aguilera Garcia äußerte Zweifel an der Bürgerbefragung. An der hätten sich vor allem Deutsche und Österreicher beteiligt. Spanier und andere Südeuropäer seien für die Beibehaltung der Zeitumstellung, erklärte Aguilera Garcia. Irische und nordirische Abgeordnete machten auf die Sprengkraft aufmerksam, die unterschiedliche Zeitzonen auf der Insel hätten.