„Landwirtschaft und Naturschutzschließen sich nicht aus, sondern müssen gemeinsam gedacht werden”, findet Landwirt Christian Ringenberg. Er bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb bei Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern. Um für mehr Vielfalt zu sorgen, hatte er im Herbst 2019 beschlossen, auf einer 3,5 ha großen Fläche keine Rüben oder Raps mehr anzubauen und das Feld zum Lebensraum für Moorfrösche und andere Amphibien zu machen. Diese Fläche umfasst bzw. grenzt an insgesamt vier temporäre Kleingewässer. Laichgewässer, Sommerlebensräume und Überwinterungsstrukturen für Amphibien sollten auf diese Art miteinander vernetzt werden. Zusätzlich sollen mehrjährige Bienenweiden und Extensiväcker mit Ackerwildkräutern neue Lebensräume bieten.
Über Spenden finanziert
Trotz aller Eigeninitiative galt es zunächst, die nötige finanzielle Unterstützung für das ambitionierte Vorhaben zu gewinnen. Denn Saatgut, Pflegemaßnahmen und Ertragsverlust summieren sich. Das ist Herrn Ringenberg über AgoraNatura, einem Online-Marktplatz für zertifizierten Naturschutz mit Crowdfundingprinzip, gelungen. Hier standen und stehen weiterhin Zertifikate für Unternehmen und Privatpersonen zum Verkauf. Im Rahmen des ersten Projektteils werden seit Anfang Juli Naturschutzmaßnahmen auf seinen Flächen durchgeführt. Jedes Zertifikat war und ist weiterhin für 100 m² Fläche erhältlich und kostet 14,30 €. Die Resonanz war laut Beteiligten bislang groß. Schon nach wenigen Wochen waren alle Zertifikate verkauft und das Projekt somit startklar – allerdings zunächst auf ein Jahr begrenzt. Durch die erfolgreiche Umsetzung des Pilotprojekts sucht Herr Ringenberg nun erneut nach Investoren, um das Projekt für weitere drei Jahre umzusetzen.
Wenn Sie mehr über den Marktplatz Agora Natura erfahren möchten oder sich mit Landwirt Christian Ringenberg austauschen wollen: Beim digitalen Scheunengespräch „Biodiversität in der Landwirtschaft“ am 21. September ab 18 Uhr haben Sie die Möglichkeit dazu. Mehr Infos hier.