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Akustische Früherkennung von Schädlingen in Getreidesilos

Das „Beetle Sound Tube“-System soll den Insektenbefall in Silos durch akustische Signale identifizieren, und zwar früher, als es mit konventionellen Methoden möglich wäre.

Lesezeit: 3 Minuten

Schädlinge im Getreidelager verraten sich durch ihre Fressgeräusche. Das akustische Frühwarn-System Beetle-Sound-Tube soll helfen, den Befall schneller zu bekämpfen und damit Lagerverluste zu reduzieren. Es soll dem Landwirt fertig aufbereitete Informationen über Schädlingsart und Häufigkeit von Signalen als Indikator für die Schädlingsdichte liefern. Ferner soll geprüft werden, ob sich die Effektivität von Nutzinsekten bei der Schädlingsbekämpfung steigern lässt, wenn diese über das Röhrensystem schneller an den Befallsherd gelangen können und welche Bedingungen dafür nötig sind.

Tests in der Praxis

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Im fünfjährigen Projekt wurde das System auf vier Betrieben installiert und getestet. Dabei wurden Details zur Feuchte, Temperatur, Akustik, Befallsdichte und Art der Schädlinge während vier Lagerperioden erhoben.

Die Beetle Sound Tube ist eine Röhre, die mit einem Auffangbehälter als Falle für Käfer dient. Hier sind hochempfindliche Mikrofone installiert, die die akustische Aktivität der Schädlinge mit Unterstützung durch eine Software erfassen. Via E-Mail meldet die Software die Anzahl der Insektengeräusche an den Lagerhalter. Im Vergleich zu anderen Erfassungsmethoden sei das System dauerhaft im Getreide installiert und gebe nicht nur Momentaufnahmen wieder, sondern melde frühzeitig und dauerhaft Bewegungen im Silo. So können vielfältigere, auch nicht-chemische Bekämpfungsstrategien – etwa der Einsatz von Nützlingen – genutzt werden.

Den Projektbeteiligten zufolge konnten weniger Schädlinge in den Fallen nach Ausbringung der Nützlinge festgestellt und größere Schäden abgewendet werden. In allen Lagerperioden zeigte sich, dass das System empfindlicher und damit genauer als herkömmliche Methoden sei. Die Beetle Sound Tube wurde in zwei konventionellen und in zwei ökologischen Betrieben installiert. Es wurde in einer mobilen und in einer fest installierten Variante getestet.

Kosten und Nutzen des Systems

Da der Prototyp zum Projektende zwar funktionsfähig, aber noch nicht marktfähig sei, könne nur eine Abschätzung der Kosten erfolgen. Diese seien abhängig von dem installierten System, der Lagergröße und ob es sich um ökologischen oder konventionellen Anbau handelt. Bei einem fest installierten System mit einmaligem Aufbau belaufen sich die Kosten für die Befestigung (standortabhängig), für die Röhren und für die Technik auf ca. 6.600 €. Bei einem mobilen System (jährlicher Aufbau notwendig) betragen die Kosten pro Röhre ca. 1.400 €. Empfohlen werde je Big Bag eine Röhre und für ein Flachlager abhängig zur Lagergröße eine Positionierung im Abstand von 1,5-2,5 m .

Vielfach wurde im Projekt die Frage nach der Kennzahl vom Befall ‘„Beetle Sound Tube” zu Silo’ geäußert. Wie viel Prozent des Befalls landen in den Sound Tubes? Lassen sich Befallsstufen definieren? Da der Befall im Lager nicht gleichmäßig verteilt ist, sei diese Frage nicht einfach zu beantworten. Die Verteilung sei u. a. abhängig von Temperatur und Feuchte. Ebenso sei es schwierig, ein allgemeingültiges Verhältnis zu ermitteln, da die Anzahl der Käfer in der Röhre stark davon abhängig sei, ob sich ein Käfernest in der Nähe oder weiter entfernt entwickle. Je nach Fängigkeit fallen auch die Ergebnisse des „Beetle Sound Tube“-Systems aus.

Initiiert wurde das Projekt vom Unternehmen agrarthaer sowie vom Julius-Kühn-Institut. Das Projekt aus Brandenburg wurde im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft "Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit" (EIP-AGRI) durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert.Mehr Infos zu dem Projekt und seinen Ergebnissen finden Sie hier.

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