Nutrition Hub und das Bundeszentrum für Ernährung haben den Trendreport Ernährung 2023 veröffentlicht. Dieser fasst Prognosen von 170 Ernährungsexperten in zehn Trends zusammen:
- Klimafreundlichkeit: 48 % der Befragten sehen in der klimafreundlichen und nachhaltigen Ernährung die wichtigste Entwicklung. Die Bedeutung des Themas mache sich vor allem in drei Bereichen bemerkbar: Verbraucherinnen und Verbraucher achten mehr auf Regionalität und Nachhaltigkeit, mehr Produzenten bieten gesundes Convenience Food, Bio-Marken oder vegetarische und veganen Lebensmitteln und bei Gemeinschaftsverpflegungen wächst der Fokus auf Nachhaltigkeit.
- Pflanzenbetonte Ernährung:36 % rechnen mit einem wachsenden Anteil an sogenannten "Flexitariern". Diese Verbrauchergruppe schließt den Konsum tierischer Lebensmittel nicht aus, verringert ihn aber.
- Digitale Ernährungstherapie:Die Experten gehen davon aus, dass mehr Leute sich über Apps zu ihrem Ernährungsgewohnheiten beraten lassen (26 %).
- Convenience Food und Gesundes Essen-To-Go:20 % der Ernährungsprofis nehmen wahr, dass mehr Konsumenten beim Essen außer Haus auf Gesundheitsaspekte achten.
- Personalisierte Ernährung:Im Gegensatz zu allgemeinen Ernährungsempfehlungen, achtet die personalisierte Ernährung auf den persönlichen Gesundheitsstatus des Verbrauchers. Das sehen 10 % der Experten als wichtiges Zukunftsthema.
- Ernährung für den Darm:Das menschliche Mikrobiom ist Forschungsgegenstand unzähliger Studien und soll auch im Alltag mehr Beachtung finden.
- Bewusstsein für gesunde Ernährung:15 % der Ernährungsexperten sind der Meinung, dass das Wissen über die gesundheitlichen Effekte von Lebensmitteln weiter wächst.
- Achtsame Ernährung:Entgegen der To-Go-Bewegung soll sich Essen aber auch entschleunigen. Die Experten sehen ein wachsendes Bewusstsein für bewussteren Konsum.
- Vegane Ernährung:13 % der Trendexperten rechnen im Jahr 2023 mit einem weiteren Anstieg von strikt vegan lebenden Konsumenten.
- Alkoholersatzprodukte:Die Nachfrage und das Angebot an alkoholfreien Bieren, Weinen und Schnäpsen soll laut den Befragten wachsen. Immer mehr Konsumenten nehmen Alkohol als gesundheitsschädlich wahr.
Datenerhebung: Im Zeitraum vom 14. bis 31. Oktober 2022 wurden Ernährungsexpertinnen und -experten aus den Netzwerken des Nutrition Hub und des BZfE zu Entwicklungen im Ernährungssektor befragt. Mit Hilfe von offenen und halboffenen Fragen eines Online-Fragebogens wurden Entwicklungen im Ernährungssektor ermittelt, die in der täglichen Arbeit wahrgenommen werden. Die Antworten wurden nach Häufigkeit gewichtet und ausgewertet. An der Befragung nahmen 170 Fachleute aus den unterschiedlichsten Bereichen des Ernährungssektors teil.
