topplus Direkt vom Milchviehbetrieb

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert Haferdrink-Landwirte mit 125.000€

Lucas, Stefan und Henning Fockenbrock aus Nordrhein-Westfalen produzieren auch einen Haferdrink am elterlichen Milchviehbetrieb. Mit ihrem Start-up Ährenbrüder erhalten sie jetzt eine DBU-Förderung.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Markt für Milchalternativen in Deutschland wächst. Doch heimische Landwirte profitieren kaum davon, denn Rohstoffe oder das gesamte Endprodukt werden importiert. Das landwirtschaftliche Start-up Ährenbrüder aus Telgte (NRW) will dies ändern und produziert einen eigenen, ökologisch produzierten Haferdrink. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) vermeldet nun die Förderung der Idee mit 125.000 Euro.

Das Geld geht an Lucas, Stefan und Henning Fockenbrock vom landwirtschaftlichen Jungunternehmen Ährenbrüder, das auf einem Milchviehbetrieb in NRW gegründet wurde. Der Familienbetrieb besteht bereits seit dem Jahr 1337 und schreibt jetzt ein neues Kapitel der Hofgeschichte. Lucas Fockenbrock sagt: „Wir wollen zur Dominanz von Importen bei Milchersatzprodukten in Deutschland Alternativen anbieten – und so den hiesigen Landwirten zusätzliche Märkte öffnen.“

Bio-Haferanbau auf 10ha

Fockenbrock zufolge hat das Start-up mit eigenen finanziellen Mitteln deshalb mehrere Jahre verschiedene Haferdrinks in Bio-Qualität selbst entwickelt. Der Gründer weiter: „Den Hafer dafür bauen wir auf etwa zehn Hektar unserer eigenen Felder an.“ Zutaten seien neben dem Hafer lediglich Wasser, Öl und Salz. Auf Zusatzstoffe werde bewusst verzichtet. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Ihre Produkte sind den Gründern zufolge bereits bei Einzelhändlern im Münsterland und darüber hinaus im Sortiment. „Wir bieten lokale und ökologische Produkte für Menschen aus der Region an – damit sparen wir sowohl Kosten als auch Emissionen, die beim Import und Transport der Milchalternativen entstehen“, so die Fockenbrock-Brüder.

Aufbau eines deutschlandweiten Erzeugernetzwerks?

Mit ihrem regionalen Ansatz sehen die Brüder Chancen, damit bäuerliche Betriebe bundesweit viel mehr als bisher vom Trend der alternativen Milchprodukte profitieren. Noch ist die Marktteilhabe nämlich eher bescheiden: Rund 245.441 Tonnen pflanzliche Drinks hat Deutschland im Jahr 2024 laut Statista importiert. Die Exportmenge lag im gleichen Zeitraum lediglich bei 118.103 Tonnen. Um über das Münsterland hinaus Milchalternativen regional zu produzieren, fassen die Fockenbrocks den Aufbau eines deutschlandweiten Erzeugernetzwerks für die Marke Ährenbrüder ins Auge.

Lucas Fockenbrock: „Voraussetzung dafür sind die Etablierung des Standorts im Münsterland, die weitere Marktdurchdringung in Nordrhein-Westfalen sowie eine Vergrößerung des Sortiments.“ Fockenbrock weiter: „Gemeinsam mit vielen gleichgesinnten Landwirtinnen und Landwirten können möglichst viele Produktionsschritte in die Herkunftsregionen der Rohstoffe verlagert werden.“ Neue Produkte seien ebenfalls in der Entwicklung und Umsetzung – zum Beispiel ein besonders proteinreicher Haferdrink.

Vermehrter Haferanbau ermöglicht vielfältigere Fruchtfolgen

Einen zusätzlichen positiven Effekt sieht die zuständige DBU-Referentin Dr. Susanne Wiese-Willmaring: „Hafer ist in Deutschland heutzutage eine selten angebaute Nutzpflanze. Ackerbaulich bereichert der Haferanbau jedoch die Fruchtfolge.“

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