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Die „größte vertikale Farm der Welt“ auf 33 ha in Dubai​

In Dubai hat das Indoor Farming-Unternehmen Crop One gemeinsam mit Emirates die „weltweit größte Vertical Farming-Anlage“ eröffnet. Jährlich sollen hier 1.000 t Blattgemüse produziert werden. ​

Lesezeit: 3 Minuten

Das Vertical Farming-Unternehmen „Crop One“ und die Catering-Sparte der Fluggesellschaft Emirates gaben bekannt, dass sie die laut eigenen Angaben „größte vertikale Farmder Welt“ in Dubai eröffnet haben. Die Indoor-Farm trägt den Namen Eco 1, kostete rund 40 Mio. Us-$und ist nach Unternehmensangaben über 33 ha groß. In der Halle stapeln sich in mehrstöckigen Regalen Salat, Spinat, Rucola und anderes Grünzeug.

Die Anlage befinde sich in der Nähe des internationalen Flughafens Al Maktoum in Dubai. Dort könne man Erntemengen von 1.000 t pro Jahr (rund 3 t pro Tag) produzieren. Diese sollen zur Versorgung der Fluggäste mehrerer Fluggesellschaften dienen und in den Arabischen Emiraten zum Verkauf im Handel angeboten werden. Die Anlage wurde durch ein Joint Venture von Crop One und Emirates Flight Catering initiiert. AgFunder berichtet, dass die Investitionssumme für den Bau mehrheitlich durch Schulden finanziert wurde.

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Ambitionierte Ziele

Die Hydrokultur-Farm verbraucht den Initiatoren zufolge 95 % weniger Wasser, als im herkömmlichen Anbau nötig sei. Das geschlossene Kreislaufsystem sei darauf ausgelegt, Wasser durch die Pflanzen zu zirkulieren, verdunstetes Wasser zurückzugewinnen und in das System zurückzuführen. Da das Gemüse in einer Halle, also abgeschottet von der Außenwelt, wächst, seien keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel nötig und das geerntete Blattgrün müsse nicht vorgewaschen werden. Die Anlage werde darüber hinaus mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Machine Learning betrieben.

CO2-Bilanz und Energiefragen unklar

Da landwirtschaftliche Flächen und Wasser in den Vereinten Arabischen Emiraten knapp sind, müsse das Land muss einen Großteil seiner Lebensmittel importieren. Mit der vertikalen Farm wolle man dem gegensteuern. Unklar sei jedoch, ob sich durch das Vertical-Farm-Projekt auch die CO2-Bilanz im Vergleich zum Import verbessere. Das Unternehmen will dazu keine Zahlen veröffentlichten, berichtet Fastcompany. Klar sei aber, dass die Gemüsehalle bislang noch mit konventionellem Strom betrieben werde.

Darüber hinaus scheint eins der Grundprobleme des Vertical Farmings auch in Dubai (noch) nicht gelöst zu sein: der Energieverbrauch. Im Freien sorgt Sonnenlicht für Wachstum, in Hallen hingegen müssen die Pflanzen beleuchtet werden. Laut einem Bericht des Deutschlandfunks liegt der Stromverbrauch im vertikalen Anbau in Deutschland bei 1.000 kWh pro Quadratmeter und Jahr.

Im Freien sorgt Sonnenlicht für Wachstum, in Hallen hingegen müssen die Pflanzen beleuchtet werden. - Auszug

Derzeit liegen die Kosten der Lebensmittel aus den vertikalen Farmen meist auch noch über jenen aus herkömmlicher Landwirtschaft. Vertreter der Branche hoffen jedoch, dass mit wachsender Größe der Anlagen die Kosten fallen. In Dubai habe man auf eine möglichst große Anlage gesetzt, um die Kosten der Lebensmittel nach unten zu schrauben, heißt es von den Betreibern gegenüber den Medien. Wie viel Strom die Anlage während des Betriebs verbraucht, wolle man aber nicht preisgeben. Klar sei nur, dass sie derzeit noch mit fossiler Energie betrieben wird. Ob sie damit nachhaltiger als konventionelle Landwirtschaft bzw. importierte Lebensmittel ist, ist daher offen. In Zukunft wolle man jedoch auch auf Solarenergie setzen, so die Betreiber.

In der vertikalen Farm in Dubai wolle man künftig noch weitere Gemüsesorten sowie Obst anbauen, heißt es. Allerdings gilt Vertical Farming bei Lebensmitteln wie Kartoffeln, Mais, Weizen oder Reis Experten zufolge als schwierig, da sie viel Platz zum Wachsen benötigen und daher für vertikale Farmen nicht ideal sind. „Ein regulärer Weizenanbau dürfte im Vertical Farming noch längere Zeit Zukunftsmusik sein, wegen der hohen Stromkosten und dem Aufwand im Vergleich zum Acker“, so etwa Prof. Senthold Asseng von der TU München.

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