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topplus Baustopp Erbsenproteinfabrik

Nordzucker: Regionaler Anbau von Körnerleguminosen aktuell nicht wirtschaftlich

Auf einer Veranstaltung zum Thema Alternative Proteine hat Claus-Friso Gellermann von Nordzucker die Gründe für den Baustopp der geplanten Erbsenproteinfabrik erneut erklärt.

Lesezeit: 2 Minuten

Über die Notwendigkeit, die wachsende Weltbevölkerung vermehrt auch mit alternativen Proteinen zu versorgen, herrschte auf dem Protein Forward Summit in Hamburg vergangene Woche breite Einigkeit. Dass dabei zumindest für den Anfang der Wertschöpfungskette, also für landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, derzeit noch nicht viel zu holen ist, machte vor allem der Vortrag von Claus-Friso Gellermann, Geschäftsführer Nordzucker Plant Based Ingredients, deutlich.

Anbau heimischer Körnerleguminosen herausfordernd

Der Anbau von Körnerleguminosen, genauer gesagt der gelben Körnererbse, habe es in Deutschland trotz „theoretischem Potenzial“ schwer, führte Gellermann aus. Die Übermacht von billigem Importsoja, die Selbstunverträglichkeit in der Fruchtfolge und die geringe Ertragsstabilität führten u.a. dazu, dass Körnerleguminosen in Deutschland ein Schattendasein führen.

Eigentlich wollte Nordzucker vom Ernährungstrend „plant based“ profitieren und sah Chancen. 100 Mio. € sollten in den Bau einer Erbsenproteinfabrik am Standort Groß Munzel investiert werden. Durch gut bezahlte Verträge sollte die Kultur auch für Landwirte schmackhaft gemacht werden. Mitte November 2024 wurde noch der offizielle Spatenstich gefeiert. Dann der Rückzieher im Frühjahr 2025 mit der Ankündigung, den Bau der Erbsenproteinfabrik zu stoppen.

Gründe für den Baustopp

In Hamburg wiederholte Gellermann die schon bekannten Gründe des Baustopps: Das Marktumfeld hat sich verändert. Die Nachfrage steigt nicht mehr so stark wie angenommen. Deutschland erreichen aufgrund der aktuellen Zollpolitik mehr Rohstoff-Importe aus China und auch in Europa wurden die Produktionskapazitäten erweitert. Die Konsequenz: Ein Preisverfall von Erbsenproteinkonzentrat.

Regionalität allein für sich genommen ist kein Kaufargument.“
Claus-Friso Gellermann

Ein weiteres Problem: Fleischersatzprodukte, die aus regionalen Proteinpflanzen stammen, hätten derzeit kaum eine Chance gegen Produkte mit Proteinen aus Importware, wenn diese besser schmeckten und dazu noch günstiger sind. „Regionalität allein für sich genommen ist kein Kaufargument“, so Gellermann. „Solange es den Verbraucher nicht interessiert, woher der Rohstoff kommt, funktioniert das nicht.“

Gellermann sagte: „In der aktuellen Marktlage ist der regionale Anbau von Körnerleguminosen nicht darstellbar.“

Ob und wie es vor diesem Hintergrund mit der geplanten Erbsenproteinfabrik weitergehen soll, dazu machte Gellermann auf Rückfrage keine weiteren Angaben.

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