Wer sich für Investitionen in Agrartechnologie, Start-ups und wissenschaftliche Innovationen interessiert, findet in Wageningen spannende Impulse. Denn in rund zwei Wochen wird der Universitätsstandort erneut zur Bühne für Agrar-Innovationen aus ganz Europa: Die Veranstaltung F&A Next feiert am 21. und 22. Mai ihr zehnjähriges Bestehen. Die Veranstaltung vernetzt erfolgreiche Start-ups, die Ideen für die Landwirtschaft von morgen entwickeln, mit Wissenschaftlern und Investoren. Die Veranstalter erwarten mehr als 800 Teilnehmer. Besonders wichtig ist auch die Anwesenheit von Landwirten. So bleiben die Entwicklungen nah an der Praxis und Sie können mitdiskutieren, wann und wie diese Ideen im Alltag anwendbar sind.
Einblicke in den Agrar-Forschungsstandort Wageningen
An den zwei Tagen dominieren Themen wie Kreislaufwirtschaft und regenerative Anbaumethoden das Programm. Wer sich für neue Züchtungsmethoden, Agrarrobotik oder Lebensmitteltechnologie interessiert, kann während der vier verschiedenen Campus-Touren einen Einblick in den Forschungsstandort Wageningen erhalten.
Ein Höhepunkt sind die Start-up-Pitches. Im Mittelpunkt stehen zehn international angesehene Agrifoodtech-Start-ups, die mit Präzisionsfermentation, Künstlicher Intelligenz und ferngesteuerter Sensortechnik arbeiten. Die Start-ups pitchen um einen Award für nachhaltige Innovationen – inklusive 12.500 € Preisgeld. Ziel ist zudem der nächste Finanzierungsschritt oder der Aufbau strategischer Partnerschaften. Folgende Start-ups sind Ende Mai in Wageningen vertreten:
Weitere Infos finden Sie auf dieser Website. top agrar ist offizieller Medienpartner der Veranstaltung. top agrar-Leser erhalten mit dem Code mTOA25-d vergünstigte Tickets.
Start-ups in der Wachstumsphase (Series A/B)
Grassa (Niederlande)
Nutzt ein Bioraffinerie-Verfahren, um Gras in Proteine für die menschliche Ernährung umzuwandeln. Gleichzeitig entstehen durch die Nebenprodukte Futtermittel, die die Methanemissionen in der Milchproduktion senken sollen.Klim (Deutschland)
Betreibt eine Plattform zur Förderung regenerativer Landwirtschaft. Landwirte erhalten Werkzeuge zur Maßnahmen-Dokumentation, Zugang zu Fördermitteln und Austauschmöglichkeiten – mit dem Ziel, CO₂ aktiv zu binden und humusreiche Böden zu fördern.
Nofence (Norwegen)
Entwickelt GPS-Halsbänder für Rinder, Schafe und Ziegen, die mit virtuellen Zäunen arbeiten. Die Tiere lernen, in bestimmten Weidebereichen zu bleiben, wodurch Zäune entfallen sollen.Vivici (Niederlande)
Produziert milchähnliche Proteine durch Präzisionsfermentation. Die Zutaten von Vivici richten sich an die Lebensmittelindustrie – etwa für die Herstellung von veganem Käse oder Joghurts.Wild Bioscience (Großbritannien)
Nutzt Genom-Editierung, um Nutzpflanzen wie Weizen und Mais schneller wachsen zu lassen und die Photosynthese-Effizienz zu erhöhen. Ziel ist eine signifikante Steigerung der Erträge auf vorhandenen Flächen.
Start-ups in der Frühphase (Pre-Seed/ Seed)
Agrobiomics (Dänemark)
Entwickelt mikrobiologische Lösungen, um Nutzpflanzen robuster gegen Klimaeinflüsse wie Trockenheit und Salzstress zu machen. So sollen landwirtschaftliche Produktionssysteme widerstandsfähiger und nachhaltiger werden.Agrisound (Großbritannien)
Kombiniert Akustiksensorik mit KI, um die Aktivität von Bestäubern wie Bienen auf landwirtschaftlichen Flächen in Echtzeit zu überwachen. Ziel ist es, die Biodiversität zu fördern und Ertragsverluste durch mangelnde Bestäubung zu vermeiden.Concert Bio (Großbritannien)
Entwickelt Diagnostik-Verfahren und Probiotika für den Gewächshausanbau. Die Plattform will Gärtner unterstützen, ihre Pflanzen durch das gezielte Management der Boden- und Wurzelmikrobiologie gesünder und ertragreicher zu machen.Foodforecast (Deutschland)
Bietet ein KI-gestütztes Prognosetool für die Lebensmittellogistik, das Herstellern und Händlern helfen soll, die Nachfrage präzise vorherzusagen und so Überproduktion und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.Greenswapp (Niederlande)
Bietet eine API für Lebensmittelplattformen und Supermärkte, um den CO₂-Fußabdruck einzelner Produkte und Rezepte automatisch zu berechnen. Ziel ist es, Kunden klimafreundlichere Kaufentscheidungen zu ermöglichen.
Rückblick auf 2024: KI und Hacktechnik
Bereits im vergangenen Jahr punkteten zwei Start-ups im Bereich Precision Farming: Das deutsche Unternehmen Pheno-Inspect überzeugte mit einer Drohnenlösung zur Unkrauterkennung und Applikationskarten-Erstellung. Ullmanna aus Tschechien stellte eine reihengenaue Hackmaschine vor, die Kameras, KI und Blitzlichtsensorik kombiniert. Trotz großer Fortschritte zeigte sich in 2024: Das Vertrauen der Landwirte in KI-Lösungen ist noch ausbaufähig. Die vollständige Berichterstattung zum F&A Next 2024 finden Sie hier: