Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Meinung & Debatte
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Kitzrettung Trockenheit auf dem Feld Regierungswechsel

topplus Direktvermarktung

Dieses Start-up automatisiert Hofläden

Einkaufen im Hofladen – rund um die Uhr und ohne Personal? MyAcker entwickelt smarte Verkaufs- und Bezahlsysteme für Direktvermarkter. Wie das funktioniert, erklärt das Start-up im top agrar-Interview

Lesezeit: 5 Minuten

Das österreichische Start-up myAcker stellt eine fertige Verkaufsstation in Form eines Containers sowie ein digitales Bezahlsystem inklusive Selbstbedienungskasse bereits, das Landwirte in ihren Hofläden nutzen können.

Kürzlich konnte das junge Unternehmen eine Finanzierungsrunde im Millionenbereich abschließen, wie das Start-up-Magazin „Brutkasten“ berichtete. Im Interview mit top agrar erklärt myAcker, welche Vorteile ihre Systeme Direktvermarktern bieten können.

Welche Lösungen können Sie direktvermarktenden Landwirten bieten?

myAcker: Wir bieten mit der AckerBox ein fertiges Shopkonzept in Form eines Containers für regionale Produkte im Franchise-Modell. Wer nur Hard- und Software für einen personallosen oder hybriden Laden benötigt, kann stattdessen unser Shopsystem ackerPay nutzen.

Die erste AckerBox öffnete im August 2019 in Spittal an der Drau. Mittlerweile gibt es 13 dieser Containershops in Österreich und im März folgen die ersten drei Standorte in Deutschland nahe Ulm. Fünf AckerBoxen betreiben wir selbst in Kärnten, die übrigen führen Franchisenehmer. Wir stellen Marke, Konzept, Technik und laufende Unterstützung bereit, während die Betreiber die AckerBox mit den besten Produkten aus ihrer Region füllen.

Wir suchen laufend neue Franchisepartner. Schon jetzt nutzen einige Landwirte die AckerBox zur Direktvermarktung ihrer eigenen Produkte oder schließen sich mit anderen Erzeugern zusammen, um ein breiteres Sortiment anzubieten.

Technisches Herzstück der AckerBox ist ackerPay, unser eigens entwickeltes Shopsystem für personallose und hybride Läden.  Es kommt inzwischen in über 120 Läden zum Einsatz – vom Hofladen bis zur Fleischerei. Damit ermöglichen wir kleinen und mittleren Betrieben, vom Landwirt über Bäcker und Metzger bis hin zur Gastronomie, ein digitales Upgrade für ihre bestehenden oder neuen Ladenflächen.

Welche Vorteile bietet eine personallose oder hybride Selbstbedienungslösung?

myAcker: Kunden können rund um die Uhr (oder so wie es der Betreiber eben zulassen möchte) einkaufen, unabhängig von Personalverfügbarkeiten. Das spart Kosten und parallel tun sich damit neue Umsatzchancen auf.

Die Landwirte können sich wieder stärker auf den Kern ihrer Arbeit, die Herstellung von hochwertigen Produkten konzentrieren. Der Betrieb des Hofladens läuft auch ohne ständige Anwesenheit.  Die gesamte Überwachung und Steuerung des Ladens sowie die Warenwirtschaft, Datenanalyse und  Abrechnung finden zentral im System statt und erleichtern so den administrativen Aufwand.

Eine hybride Lösung aus Selbstbedienung und gelegentlicher Beratung soll die Vorteile der Automatisierung mit persönlichem Service verbinden.

In wie vielen Hofläden kommt Ihr AckerPay-System bereits zum Einsatz? Welche Rückmeldungen haben Sie bisher von Landwirten erhalten, die Ihre Systeme nutzen?

myAcker: Ca. 60 % unserer Kunden sind Landwirte. Darunter sind Gemüsebauern, Hofmetzgereien oder klassische Milchviehbetriebe. Insgesamt haben wir in dieser Kundengruppe in Deutschland und Österreich aktuell ca. 75 Läden, die wir mit ackerPay ausstatten durften. „Unsere“ Landwirte haben aufgrund der komplett unterschiedlichen Warengruppen auch unterschiedliche Ansprüche an das System. Wir versuchen, immer sehr nah am Kunden zu sein und das80 System an die Kunden anzupassen.

Gibt es besondere Anforderungen, die man erfüllen muss, um eine AckerBox oder das AckerPay-System zu nutzen?

myAcker: Die AckerBox ist ein Franchisekonzept, das mit Vorgaben zum Branding, Ladenbau, Sortimentsgestaltung, etc. einhergeht. Die Vorteile sind ein fertiges Gesamtkonzept, gemeinsames Marketing und bestehende Stammkunden.

In Bezug auf ackerPay lohnt sich der Einsatz ab einem Sortiment von ca. 80 bis 100 Artikeln. Nach oben gibt es keine Grenze.

Wie hoch sind die Investitionskosten? Gibt es laufende Kosten für Wartung, Software oder sonstige Dienstleistungen?

myAcker: Eine AckerBox im Containerformat kostet aktuell inkl. Ladenbau und Technik rund 60.000 €. Wird ein Indoor-Shop zur AckerBox startet man bei ca. 35.000 € für Lärchenholz-Ladenbau, Kühlungen und die ganze ackerPay Technik. Dazu kommt eine einmalige Eintrittsgebühr ins AckerBox-Netzwerk sowie im laufenden Betrieb 199 € plus 3% des Nettoumsatzes als Franchisegebühr.

ackerPay ist ein modulares System, das sich preislich je nach Ausführung und Modulen zwischen 7.000€ und ca. 25.000 € bewegt.

Die Kosten für die Cloud-Software belaufen sich monatlich auf 199 € - inklusive der Software-Lizenz für das Warenwirtschaftssystem, Prozess- und Finanzmanagement inkl. Analysefunktionen und der SmartShop-Steuerung.

Wie aufwendig ist die Wartung der Technik? Wer kümmert sich um Support und Updates?

myAcker: Die Hardware ist weitestgehend wartungsfrei. Die einzige Ausnahme ist dabei der CashBuddy, unsere Bargeldmaschine, die schon aufgrund des ständigen, mechanischen Bargeldflusses regelmäßig geöffnet und befüllt bzw. entleert und auch entsprechend gereinigt werden muss.

Bei der Software handelt es sich um eine Cloud-Software, die aus der Ferne gewartet und laufend upgedatet wird. Als Support bieten wir Mail- oder Telefonsupport.

Wie sicher sind die Systeme? Gibt es Schutzmaßnahmen gegen Diebstahl oder Vandalismus?

myAcker: Grundsätzlich ist jeder Shop kameraüberwacht und die Steuerung des Zutritts funktioniert wahlweise mit Bankkarte oder mit Kundenkarte für Stammkunden. Die Tür kann auch offen sein – im System kann das tagesindividuell und auf Knopfdruck eingestellt werden.

Die Kombination aus Kameraüberwachung und Verwendung der Kunden- oder Bankkarte sorgt zum einen für ein sicheres Gefühl beim Einkauf und parallel dafür, dass das System zu jeder Zeit weiß, was im Shop gerade passiert und dies aufzeichnet.

Was würden Sie einem Landwirt raten, der sich für eine Ihrer Lösungen interessiert, aber noch unsicher ist? Gibt es die Möglichkeit, die Systeme vorab zu testen oder Referenzkunden zu besuchen?

myAcker: Auf unserer Webseite findet man eine Karte mit allen aktiven ackerPay-Systemen und Referenzkunden. Die kann man gerne besuchen und dabei ackerPay im Livebetrieb ausprobieren.

Ihre Meinung ist gefragt

Was denken Sie über dieses Thema? Was beschäftigt Sie aktuell? Schreiben Sie uns Ihre Meinung, Gedanken, Fragen und Anmerkungen.

Wir behalten uns vor, Beiträge und Einsendungen gekürzt zu veröffentlichen.

Mehr zu dem Thema

top + Ihre Herausforderungen - unsere Antworten

Wir liefern Ihnen das Fachwissen, das Sie für Ihre Energieprojekte brauchen.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

E-Mail-Adresse

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.