Es ist wieder soweit: Der steirische Agrarinnovationspreis „Vifzack 25“ wird vergeben. Dabei werden besonders innovative Projekte von Landwirtinnen und Landwirten ausgezeichnet.
„Innovationen sind das Herzstück einer zukunftsfitten Land- und Forstwirtschaft. Sie sind eine Investition in die Zukunft, die die steirische Land- und Forstwirtschaft voranbringen“, sagt LK-Präsident Franz Titschenbacher. Daher ermutigen LK Steiermark und Steiermärkische Sparkasse mit dem Agrarinnovationspreis „Vifzack 25“ Bäuerinnen und Bauern, ihre wegweisenden Ideen zu tatsächlichen Leuchttürmen umzusetzen.
Wir stellen Ihnen die 6 topplatzierten Projekte vor. Aus diesen werden bei der Vifzack-Gala am Freitag, 7. März, 18 Uhr, im Steiermarkhof in Graz die Sieger hervorgehen.
Ausgeklügelt und innovativ
„Gibt’s nicht“ – das geht bei Stefan Lendl nicht: Der 34-jährige Biobauer mit 45 Murbodner-Rindern hat einen ausgeprägten Hang, seine vielen Ideen selbst umzusetzen. Davon zeugt vor dem Hof in Floing ein riesiger Stier-Koloss aus Stahl, den der Techniker selbst geschmiedet hat. Oder eine ausgeklügelte, selbst konstruierte Ballengabel, mit der Stefan Lendl sechs Heuballen auf einmal mit dem Traktor transportieren kann.
Neue Zielgruppe "angezapft"
Doch mit seiner jüngsten Erfolgsgeschichte „zapft“ der begeisterte Direktvermarkter (u.a. Dry Aged Murbodner-Steaks) völlig neue Zielgruppen an: Inspiriert von einem Tiroler Latschenkieferlikör entstand beim Wandern in den Bergen die Idee, selbst einen solchen zu produzieren – als erster in Österreich in 100-prozentiger Bio-Qualität. Um das zu garantieren, arbeitet Lendl mit dem Naturpark Sölktäler zusammen. Die Zapfen werden im Rahmen einer Almwanderung gesammelt, aber nur dort, wo die Latschen später im Rahmen der Almpflege ohnehin weggeschnitten werden. Den Bio-Korn bezieht Lendl von einem Edelbrenner in Oberösterreich, „das verbinden wir mit einem schönen Ausflug“.
In Edelstahltanks gereift
Das Ergebnis ist „Latschelei“, ein Bio-Latschenkieferlikör, der in Edelstahltanks reift und in kunstvolle Flaschen gefüllt wird. Verkauft wird er in fünf „s’Fachl“-Filialen, auf Skihütten und Weihnachtsmärkten, sowie ab Hof. Dem Nebenerwerbsbauern ist wichtig, den kürzlich übernommenen elterlichen Bio-Mutterkuhbetrieb wirtschaftlich erfolgreich weiterzuführen und den Hof gut in die Zukunft zu führen. „Da ist es wichtig, auf mehreren Standbeinen zu stehen. Deshalb mache ich mir auch immer wieder Gedanken, wie ich unser Betätigungsfeld weiter ausbauen könnte.“ Und typisch für den Tüftler, plant er bereits das nächste Projekt: einen Verkaufs- und Verkostungsraum am Hof, um weitere Synergien zwischen Fleisch und Brand zu schaffen.