Nach Hafer, Soja, Mandel oder Reis betritt nun die Kartoffel die Bühne der Milchalternativen. Als gluten- und nussfreie Variante könnte sich Kartoffelmilch besonders für Menschen mit Allergien oder Unverträglichkeiten eignen.
Pflanzliche Milchalternativen erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit – und könnten gleichzeitig Chancen für den heimischen Ackerbau bieten, wie diese Landwirte zeigen.
Schwedischer Kartoffeldrink DUG bereits in Deutschland
Hinter dem bislang wohl bekanntesten Kartoffeldrink steht das schwedische Unternehmen Veg of Lund. Dessen Geschäftsführerin Helene Nielsen war zuvor viele Jahre für den Haferdrinkproduzenten Oatly tätig.
Vor wenigen Wochen kündigte das Food-Start-up an, dass der Kartoffeldrink DUG in allen schwedischen Lidl-Filialen gelistet wird. Auch in Deutschland vertreibt Veg of Lund seine Produkte: seit Ende 2024 bei Rewe und seit Januar 2025 in der norddeutschen Drogeriekette Budni. Das Unternehmen sieht in Deutschland einen Schlüsselmarkt für pflanzliche Milchalternativen.
Was steckt in den Kartoffeldrinks?
Je nach Rezept ergänzen Wasser, etwas Salz und gelegentlich ein Süßungsmittel die Kartoffel. Zwar ist die Kartoffel von Natur aus fett- und eiweißarm, die Produkte gleichen dies aber über Zusätze wie Rapsöl, Erbsenprotein und zugesetzte Vitamine (z. B. D, B2, B12) aus. So soll die Nährstoffdichte nach Angaben des schwedischen Start-ups in etwa die Werte fettreduzierter Kuhmilch erreichen. Der Geschmack soll mehlig-süßlich sein.
Chancen für den deutschen Kartoffelanbau?
Ob die Milchalternative für Kartoffelbauern eine Chance sein kann, ist noch schwer abzuschätzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Kartoffel ist hier eine etablierte Kultur und die Nachfrage nach pflanzenbasierten Lebensmitteln wächst weiter. Bislang ist der Marktanteil allerdings verschwindend gering.