Der Lebensmittelkonzern Nestlé reagiert auf die anhaltend schwache Nachfrage nach pflanzlichen Fleischalternativen und streicht 80 Arbeitsplätze in seinem Werk im tschechischen Krupka. Das entspricht rund 20 % der dortigen Belegschaft, wie übereinstimmende Medien, darunter das Magazin Vegconomist und die Lebensmittelzeitung, berichten. Ab September wird die Produktion in dem Werk, aus dem die Veggie-Marke Garden Gourmet kommt, deutlich zurückgefahren.
Als Gründe nennt Nestlé die schleppende Marktentwicklung seit der Corona-Pandemie, steigende Inflation und einen verschärften Wettbewerb insbesondere durch etablierte Marken wie Alpro und Oatly. „Der europäische Markt für pflanzliche Alternativen wächst langsamer als wir erwartet hatten“, sagte Unternehmenssprecherin Tereza Procházková gegenüber tschechischen Medien. Man habe versucht, Personal und Produktionskapazitäten zu halten, doch die erwartete Markterholung sei bislang ausgeblieben.
Trotz Misserfolgen: Bekenntnis zu pflanzlichen Produkten
Obwohl Nestlé weiterhin am pflanzlichen Segment festhält, passt der Konzern seine Strategie an. Schon in den vergangenen Jahren zeichnete sich ein Rückzug aus bestimmten Märkten ab: 2023 verschwanden Marken wie Wunda, Garden Gourmet und Mezeast aus den Regalen britischer Supermärkte. Wunda, Nestlés Antwort auf pflanzliche Milchalternativen, wurde 2024 vollständig eingestellt, berichtet Vegconomist. Parallel investierte Nestlé jedoch in neue Produktionskapazitäten und eröffnete eine Anlage in Serbien, die ebenfalls Garden Gourmet-Produkte herstellt.