Laut dem deutschen Startup Monitor 2024, herausgegeben vom Bundesverband Deutsche Startups e.V., sind viele Start-ups in Deutschland nachhaltig orientiert, entwickeln bereits zum Berufsbeginn neue Ideen und setzen auf eine digitalisierte Verwaltung. Gleichzeitig kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Rückgang an weiblichen Gründern und die Möglichkeit zur Unternehmenskooperation weiter zurückgegangen.
Jung, international und zielorientiert
Dem Startup Monitor zufolge stand die Profitabilität mit 78,8 % stärker im Fokus der Gründer als ein schnelles Firmenwachstum (54,0 %). Zudem stieg im Vergleich zum Vorjahr der Umsatz mit Geschäftskunden (B2B) von 70,4 auf 74,7 % an.
Der Nachhaltigkeitsgedanke bleibt weiterhin ein Kernelement in der deutschen Startup-Branche. So lassen sich 2% mehr Start-ups in 2024 der sogenannten Green Economy zuordnen als noch 2023. Der Anteil stieg von 46,1 auf 48,1% an.
Auch die Unterstützung von Start-ups durch Hochschulen wurde von 49,2 auf 55,1% weiter ausgebaut. Dabei heben die befragten Gründer vor allem die gute Vernetzung als positiv hervor. In diesem Zusammenhang legen die Start-ups ebenfalls großen Wert auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse bei der Produktentwicklung, weswegen 11,4 % der Start-ups in Deutschland sich in der Kategorie „DeepTech“ einordnen.
Wer sich vernetzen möchte und nützliche Kooperationen sucht, muss auch kulturell über den Tellerrand schauen. Das belegen die Zahlen des Bundesverbands Deutsche Startups e.V. So liegt der Anteil ausländischer Mitarbeiter, die in Start-ups angestellt waren, bei 30,8 %. In 34,9 % der Start-ups wird Englisch im Arbeitsalltag gesprochen.
Die Idee für ein neuartiges Produkt, aus dem sich ein Start-up gründete, sechs von zehn Gründern bereits vor Karrierestart. Nach dem Startup Monitor hatten 29,6 % die Ideen bereits in der Jugend und 29,9 % während des Studiums oder der Ausbildung.
Weniger Gründer, Hürden bei Kooperationen und hohe politische Erwartungen
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl sank im Vergleich zum vergangenen Jahr von 18,9 auf 16,7 %. Zudem ist ein Rückgang weiblicher Gründer von 20,7 % (2023) auf 18,8 % für das Jahr 2024 erkennbar.
Im Vergleich zum Vorjahr mit 40,5 % gaben 2024 nur noch 37,5 % der Gründer die Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der etablierten Wirtschaft als „gut“ an. Dabei sinkt auch der Anteil an Start-ups mit Unternehmenskooperationen im Vergleich zu 2020.
Von der Politik in Deutschland erwarten deutsche Start-ups vor allem Fortschritte bei der Digitalisierung der Verwaltung (58,5 %). Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes steht bei 59,5 % der Start-ups im Vordergrund.