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Ergebnisse einer Umfrage

Biodiversität beim Lebensmitteleinkauf wichtig – aber es mangelt an Informationen

Verbraucher erwarten von Landwirten und Lebensmittelunternehmen, mehr für Biodiversität zu tun, wären aber auch selbst bereit, sich im Alltag einzuschränken. Zugleich sei die Informationslücke groß.

Lesezeit: 4 Minuten

Die meisten Verbraucher erwarten von landwirtschaftlichen Betrieben und Unternehmen der Lebensmittelindustrie, dass sie sich für den Erhalt der Biodiversität engagieren und über ihre Maßnahmen transparent informieren. Das ist jedenfalls Ergebnis einer repräsentative Online-Umfrage, die das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) der Technischen Universität Berlin für das Projekt BioVal durchgeführt hat. Dazu wurden 1.028 Personen zwischen 18 und 75 Jahren online befragt.

Die meisten der Befragten sind der Meinung, dass die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln die biologische Vielfalt beeinträchtigen kann. Für einen Großteil hat der Erhalt der Biodiversität eine hohe Bedeutung. Gut zwei Drittel der Befragten (67 %) sind überzeugt, dass jeder Einzelne einen Beitrag dazu leisten kann. So würden sich über die Hälfte die befragten Konsumenten zum Schutz der Biodiversität im eigenen Alltag einschränken, indem sie z. B. auf bestimmte Freizeitaktivitäten verzichten.

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Mehrheit „bereit, biodiversitätsgerechte Produkte zu bevorzugen“

Nach Umfrageergebnissen ist die Mehrheit der Befragten bereit, beim Einkauf von Lebensmitteln biodiversitätsgerecht hergestellte Produkte zu bevorzugen (71 %) und dafür auch mehr Geld zu zahlen (64 %). Eine wichtige Voraussetzung für diese hohe Handlungs- und Zahlungsbereitschaft scheint jedoch vielfach noch nicht gegeben zu sein, denn viele Befragte fühlen sich nicht gut und benötigen vor allem mehr Informationen über die Auswirkungen von Produkten auf die biologische Vielfalt (61 %).

Gleichzeitig äußerte nur ein Fünftel der Befragten, dass sie nicht wüssten, wie sie zum Erhalt der biologischen Vielfalt beitragen können. 48 % der befragten Konsumenten gab an, Lebensmittel zu meiden oder zu reduzieren, die die biologische Vielfalt gefährden. 38 % kaufen laut Umfrage bewusst Bio-Lebensmittel zur Förderung der Biodiversität. Dass sie sich intensiv damit beschäftigen, indem sie beim Einkauf gezielt nach alten oder seltenen Gemüse- und Obstsorten suchen, um damit zum Biodiversitätsschutz beizutragen, gaben hingegen nur recht wenige Befragte an (19 %).

Vielfach Informationsdefizite vorhanden

Drei Viertel der Befragten (75 %) sind sich darüber bewusst, dass die biologische Vielfalt durch die landwirtschaftliche Produktion von Lebensmitteln beeinflusst wird, wobei 41 % der Meinung sind, dass ein starker Einfluss besteht. 19 % der Befragten gaben an, dass die Lebensmittelproduktion die Biodiversität teilweise beeinflusse, 7 % sehen keinen Einfluss.

So würden sich über die Hälfte die befragten Konsumenten zum Schutz der Biodiversität im eigenen Alltag einschränken, indem sie z. B. auf bestimmte Freizeitaktivitäten verzichten.

Der Einfluss der landwirtschaftlichen Produktion von Lebensmitteln auf die biologische Vielfalt wird mehrheitlich (68 %) als negativ wahrgenommen, wobei fast die Hälfte der Befragten (48 %) diesen Einfluss als „eher negativ“ und ein Fünftel (20 %) als „sehr negativ“ angaben. Etwas mehr als ein Viertel (27 %) ist diesbezüglich eher unentschlossen und antwortete mit „teils/teils“. Auch hier ist davon auszugehen, dass den befragten Konsumenten vielfach Hintergrundinformationen für diese Einschätzung fehlen. Ein positiver Einfluss der Lebensmittelproduktion auf die biologische Vielfalt wird nur von einem sehr geringen Anteil der Befragten (5 %) angegeben.

Als besonders wichtige Maßnahmen für den Erhalt der Biodiversität sehen die Befragten die Einrichtung von Naturschutzgebieten (90 %), das Aufforsten von Wäldern (85 %), das Einrichten von Biotopen und Nisthilfen in Städten (83 %) sowie der verstärkte Anbau verschiedener Feldfrüchte und Sorten (83 %).

Auch der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft und die Wiederherstellung von Mooren und Sümpfen wird von einem großen Anteil der Befragten (jeweils 79 %) als wichtig empfunden. Vergleichsweise weniger wichtig erscheinen der Verzicht auf Düngemittel in der Landwirtschaft (53 %) sowie die Beschränkung der Größe landwirtschaftlicher Betriebe (51 %).

Befragte sehen Handlungsbedarf bei Politik

Nach Ansicht der Befragten sollten zukünftig vor allem die Politik (80 %), Unternehmen der Lebensmittelindustrie (78 %) und landwirtschaftliche Betriebe (78 %) mehr Verantwortung für den Schutz der Biodiversität übernehmen. Auch dass grundsätzlich alle Bürger verantwortlich seien, wurde häufig (71 %) geäußert.

Dem Lebensmitteleinzelhandel (66 %), der Wissenschaft (61 %) sowie Umwelt- und Naturschutzorganisationen (60 %) wird demgegenüber etwas weniger Verantwortung zugeschrieben. Auf die Frage, ob es weitere relevante Akteure gebe, wurde überwiegend betont, dass der Schutz der biologischen Vielfalt Aufgabe aller Menschen sei und gemeinschaftlich bewältigt werden müsse. Angeführt wurden zudem häufig Unternehmen, die biodiversitätsschädigend produzieren, Bildungseinrichtungen für die Wissensvermittlung, die Stadt- und Verkehrsplanung hinsichtlich Baumaßnahmen sowie die EU, da länderübergreifende Kooperationen erforderlich seien.

Die vollständige Umfrage finden Sie hier.

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