Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

topplus Wunschkonzert

Vertical Farming: „Mehr Chance als Konkurrenz“

Pascal Gutknecht leitet einen Gemüsebetrieb in der Schweiz. Er beobachtet die Entwicklungen im Bereich Vertical Farming und spricht über die Chancen und Risiken, die er darin für Landwirte sieht.

Lesezeit: 3 Minuten

Was fehlt Hofnachfolgern, Quereinsteigern oder innovativen Betriebsleitern? In unserer Reihe „Wunschkonzert“ stellen wir Menschen vor, die ein eigenes landwirtschaftliches Start-up oder einen innovativen Betriebszweig gründen wollen oder sich damit beschäftigen. Sie erzählen uns von ihren Ideen und Gedanken.

Seit 19 Jahren leite ich unseren Gemüsebetriebim Schweizer Seeland gemeinsam mit zwei Partnern. Wir bauen unter anderem Tomaten, Gurken, Brokkoli und Salate im Gewächshaus und Freiland an. Ich beschäftige mich schon länger mit Trends im Agrarsektor und bin überzeugt, dass wir Landwirte neuen Entwicklungen offen begegnen sollten. Die Entwicklung um Vertical Farmingfinde ich interessant. Ich sehe die Technologie nicht als Konkurrenz, aber als mögliche Ergänzung zur herkömmlichen Produktion.

Das Wichtigste zum Thema Perspektiven dienstags, alle 14 Tage per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Ich beschäftige mich schon länger mit Trends im Agrarsektor und bin überzeugt, dass wir Landwirte neuen Entwicklungen offen begegnen sollten.

In Vertical Farming-Anlagen könnte man Produkte wie asiatische Kräuter oder Gemüsesorten anbauen, die ansonsten aus anderen Ländern importiert werden. Auch die Wetterwechsel und Ernteausfälle sind stärker geworden. In der kontrollierten Umgebung einer vertikalen Farm ist man davor natürlich geschützt. Das könnte in Zukunft von Vorteil sein. Die Schweizer Agrargenossenschaft „Fenaco“prüft zurzeit gemeinsam mit dem Start-up „Y­asasi“ die Praxistauglichkeit von Vertical Farming auf einer Pilotfarm. Vielleicht eröffnet sich künftig ein neues Geschäftsfeld für uns Landwirte.

Ich könnte mir vorstellen, irgendwann einmal selbst eine Vertical Farming-Anlage zu errichten. Allerdings ist das System nicht für alle Produkte geeignet. Um die Weltbevölkerung zu ernähren, brauchen wir sättigende, kalorienreiche Nahrungsmittel. Diese lassen sich (noch) nicht mit Vertical Farming produzieren. Außerdem ist die Energieversorgung ein Thema. Die Pflanzen auf dem Acker sind robust und verzeihen einem etwas. In der Halle hingegen kann ein Stromausfall große Konsequenzen haben. Das ist aber auch schon heute in der modernen Gewächshausproduktion der Fall.

Um die Weltbevölkerung zu ernähren, brauchen wir sättigende, kalorienreiche Nahrungsmittel.

Wenn vertikale Farmen allerdings in Städten zur Versorgung von Kunden mit frischen Kräutern dienen, wäre das ein sinnvoller Kreislauf. Ich denke, dass dafür eine erhöhte Zahlungsbereitschaft vorhanden wäre. Ich bin überzeugt, dass Vertical Farming in gewissen Bereichen seine Daseinsberechtigung haben wird. Dennoch wird es nie eine wirkliche Konkurrenz zum etablierten Gemüsebau. Es wird sich zeigen, inwieweit das System in Zukunft für Landwirte sinnvoll ist.

Mehr zu dem Thema

top + Das Abo, das sich rechnet: 3 Monate top agrar Digital für 9,90€

Unbegrenzter Zugang zu allen Artikeln, Preis- & Marktdaten uvm.

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.