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Green Start-up Monitor

Wie steht es um die „grünen“ Start-ups in Deutschland?

Mit ihren Innovationen wollen grüne Start-ups die Wirtschaft nachhaltiger machen. In der Landwirtschaft und im Energiesektor ist der Anteil grüner Start-ups hoch. Andere Sektoren müssen noch aufholen.

Lesezeit: 4 Minuten

Der Green Start-up Monitor gibt einmal im Jahr einen Überblick über das „grüne Gründungsgeschehen“ in Deutschland. Als grüne Start-ups definieren die Initiatoren des Borderstep Instituts jene Unternehmen, die mit ihren Konzepten einen Beitrag zu den ökologischen Zielen der Green Economy leisten und die Wirtschaft mit nachhaltigen Konzepten vorantreiben wollen. Insgesamt ist etwa jedes dritte deutsche Start-up grün. Anführer sind dabei die Sektoren Energie- und Landwirtschaft.

Die Förderung von Innovationen zur Bekämpfung des Klimawandels (38%) bildet nach dem Bürokratieabbau (40%) die wichtigste Forderung dieser Start-ups an die Politik. Deutlich werde das etwa im Energiesektor: Mehr als zwei Drittel aller Start-ups aus der Energiebranche können als grün eingestuft werden, weil sie mit ihren umweltentlastenden Produkten und Dienstleistungen die Schritte in Richtung Klimaneutralität beschleunigen.

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Potenzial im Energiesektor?

„90% der Wärmeversorgung in Deutschland erfolgt immer noch über fossile Brennstoffe“, sagte Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit, bei der Pressekonferenz des Start-up Monitors und stellte so den Bezug zum aktuellen Ukraine-Krieg her. Durch den derzeit hohen Bedarf an fossilen Brennstoffen bestünden problematische Abhängigkeiten wie zu Russland. Zudem trage die Wärmeversorgung in Deutschland derzeit zu einem erheblichen Teil der Treibhausgasemissionen bei.

Start-ups können durch schnell realisierbare Konzepte dazu beitragen, dass 20 % an Energieressourcen eingespart werden. - Klaus Fichter

Ihm zufolge sei die Reduktion des Wärmebedarfs einer der wichtigsten Schritte für eine kurzfristige Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit. Start-ups könnten seiner Meinung nach durch schnell realisierbare Konzepte dazu beitragen, dass 20 % an Energieressourcen eingespart werden.

Im Folgenden ein Blick auf ausgewählte Ergebnisse und Schlussfolgerungen aus der Studie.

66 % aller grünen Start-ups aus der Landwirtschaft

Die Studie zeigt, dass sich die grünen Start-ups über nahezu alle Branchen der deutschen Wirtschaft verteilen. Neben der Energiewirtschaft (67 %) ist in der Landwirtschaft der Anteil grüner Start-ups besonders hoch (66 %). Andere klimarelevante Sektoren wie Bau und Immobilien (25 %) oder Tourismus (18 %) müssen dringend aufholen. Gleiches gilt für Finanzdienstleister. Für die Realisierung der Sustainable Finance-Strategie von EU und Bundesregierung kommt von den Start-ups in der Banken- und Finanzbranche und der Versicherungsbranche kein ausreichender Schub, heißt es.

Weitere Erkenntnisse im Überblick

  • Das größte Potenzial für Gründungen grüner Start-ups findet sich erfahrungsgemäß im Hochschulumfeld (29 %). Laut Studie gründen Wirtschaftswissenschaftler und Ingenieure am häufigsten.
  • Der Frauenanteil liegt in grünen Start-ups mit 21 % höher als in nicht-grünen jungen Unternehmen (16 %).
  • Die Kundengewinnung ist für die meisten grünen Start-ups die größte Herausforderung (63 %). Es folgen Produktentwicklung (44 %) und Kapitalbeschaffung (37 %).
  • 35 % der grünen Start-ups verbinden ihre nachhaltige Ausrichtung mit Orientierung an schnellem Wachstum und starker Marktveränderung

Handlungsempfehlungen für Politik und Gründungsökosystem

Sektorale Förderinitiativen

Eine Forderung, die sich aus den Studienergebnissen ergab: Eine gezielte Stimulierung von grünen Gründungen in Branchen mit bislang niedrigem Anteil grüner Start-ups und hoher Bedeutung für den Klimaschutz, wie z.B. in den Sektoren Bau, Mobilität, Finanzdienstleistungen und Tourismus. Dies könne z.B. durch Maßnahmen wie sektorale Nachhaltigkeitsawards und temporäre Schwerpunktprogramme für einzelne Branchen erfolgen.

Klimainnovationen verstärkt unterstützen

Die staatliche Förderung von Klimainnovationen steht sowohl bei grünen Start-ups (Platz 1) als auch bei nicht-grünen Start-ups (Platz 3) weit oben auf der Liste politischer Forderungen. Dem sollte sowohl in der Innovations- wie auch in der Gründungsförderung Rechnung getragen werden.

Prof. Dr. Yasmin Olteanu, Mitarbeiterin beim Borderstep Institut und Co-Autorin der Studie, fordert außerdem bessere Finanzierungsbedingungen: „Grüne Start-ups denken deutlich größer, sind innovativer und technologieorientierter – und damit eigentlich hoch attraktiv für Geldgebende. Trotzdem bremst sie fehlendes Kapital aktuell aus - vor allem im Bereich Venture Capital. Unsere Forderung: Eine gezielte Verbesserung der Finanzierungsbedingungen für transformationsorientierte Start-ups in Deutschland.“

Zur Studie

Der Green Startup Monitor analysiert die Bedeutung jener Start-ups, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen einen Beitrag zu den ökologischen Zielen einer Green Economy leisten. Er wurde vom Borderstep Institut und dem Bundesverband Deutsche Start-ups im Jahr 2022 zum vierten Mal erstellt. Die Studie basiert auf durch einen Onlinefragebogen erhobenen Daten von 1.707 innovativen und wachstumsorientierten Unternehmen, die jünger als zehn Jahre sind und ihren Unternehmenssitz in Deutschland haben.

Den vollständigen Green Start-up Monitor 2022 gibt es hier.

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