Wie gesund sind die Wälder auf der Erde? Produzieren sie als „Grüne Lunge“ ausreichend frische Luft für unser Ökosystem? Auf der Suche nach Antworten riefen europäische Luft- und Raumfahrtzentren die „Mission Biomass“ ins Leben. Mit dem Ziel die weltweite Waldbiomasse zu erfassen, bringt die europäische Raumfahrtagentur ESA am 29. April 2025 einen Satelliten ins Weltall.
Warum Biomasse-Daten für den Klimaschutz so wichtig sind
Die Daten sollen für Klimamodelle, CO₂-Bilanzen und internationale Schutzabkommen von zentraler Bedeutung sein, so Dr. Walther Pelzer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Pressemitteilung. „Wälder sind die grüne Lunge unseres Planeten. Bislang gibt es allerdings nur Schätzungen, wie viel Waldbiomasse weltweit vorhanden ist. Die europäische Mission Biomass wird erstmals das Volumen dieses wichtigen Kohlenstoffspeichers hochgenau bestimmen und damit auch ein detailliertes Bild über den Gesundheitszustand unserer Wälder liefern“, so Pelzer. Die Daten können auch helfen, regionale Veränderungen der Waldstruktur besser zu verstehen.
Radar durchleuchtet den Wald bis zum Boden
Statt mit Kameraaugen blickt der Satellit namens Biomass mit Radarwellen in die Tiefe: Das in Deutschland entwickelte sogenannte P-Band-Radar kann durch Wolken und Baumkronen hindurchsehen – bis zum Waldboden. So entsteht ein dreidimensionales Bild des Waldes.
In einem Videoclip veranschaulicht die DLR Zahlen und Fakten rund um den Zustand der Wälder und den Klimawandel.
Video der Deutschen Raumfahrtagentur
Eine Grundlage für die Klimapolitik
In den kommenden fünf Jahren soll Biomass sechs Datensätze erstellen. Die Ergebnisse fließen in internationale Klimavereinbarungen wie den Green Deal oder das Pariser Abkommen ein. Und auch in Deutschland könnten die Daten Impulse geben – etwa bei der Planung klimaresilienter Mischwälder oder der Honorierung von Kohlenstoffbindung in Forstökosystemen.