Riesige Markenlogos aus Blühpflanzen, direkt am Autobahnrand, an Bahnstrecken oder in der Einflugschneise großer Flughäfen: Hinter dieser Idee steckt Stefanie Fahr, Gründerin des Start-ups Field Ads.
Das Unternehmen gestaltet Werbebotschaften auf Ackerflächen. Per GPS-gesteuerter Technik bringt Field Ads farbig blühende Pflanzen so aus, dass aus der Luft oder im Vorbeifahren erkennbare Bilder entstehen. Das werbende Unternehmen wird dadurch mit Natur und Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht, so die Idee.
Feldwerbung: So funktioniert das Geschäftsmodell
Für jede Werbefläche pachtet Field Ads den gesamten Schlag direkt vom Landwirt. Die Aussaat und Pflege der Kultur liegen in der Verantwortung des Start-ups. „Wir beauftragen in Abstimmung mit dem Landwirt meist Lohnunternehmer aus der Region, damit wir den gesamten DACH-Raum bedienen können“, so Stefanie Fahr. Das Werbemotiv entsteht entweder aus Zwischenfrüchten im Herbst bzw. Winter oder aus Nutzpflanzen wie Mais oder Soja. Entsprechend wird das Erntegut nach Projektende verwertet – etwa als Futtermittel oder Biogasrohstoff. „Diese beiden Varianten harmonieren mit den bestehenden Fruchtfolgen, sodass der Landwirt seine Flächen weitestgehend normal nutzen kann", sagt Fahr.
Aufgrund von Dürreschäden in vergangenen Jahren setzt die Gründerin auf Pflanzensorten, die sich bereits im Blattstadium durch unterschiedliche Grüntöne unterscheiden. So bleibt die Werbebotschaft auch bei ausbleibender Blüte erkennbar.
Preise variieren je nach Standort
Landwirte erhalten von Field Ads eine Projektbeteiligung im vierstelligen Bereich. Genauere Angaben möchte Stefanie Fahr nicht machen, da sich die Preise je nach Lage und Größe der Fläche stark unterscheiden. Besonders gefragt sind Flächen an vielbefahrenen Straßen oder in der Einflugschneise von Flughäfen. Die werbenden Unternehmen zahlen für diese Form der Außenwerbung, inklusive Drohnenfotos und Videos, eine Summe im vier- bis fünfstelligen Bereich.
Standorte gesucht – Landwirte können sich melden
Um passende Flächen zu finden, fährt die Gründerin regelmäßig durch die DACH-Region und sucht gezielt nach Werbestandorten mit Potenzial. Sieht sie einen geeigneten Standort, kontaktiert sie den Eigentümer. Fahr ist aktuell offen für neue Flächen und Landwirte, die mitmachen wollen: „Wir suchen immer geeignete Standorte. Wer Interesse hat, kann sich gerne melden.“ Auch spezielle Vorgaben, etwa für Biobetriebe, können bei der Pflanzenauswahl berücksichtigt werden.
Das Geschäftsmodell bewegt sich bisher in einer Nische. Im vergangenen ersten Jahr setzte das Start-up neun Werbefelder um. Stefanie Fahr ist jedoch überzeugt: „Das Interesse an nachhaltiger und natürlicher Werbung wächst.“