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Vom Anbau bis zum Wirkstoff – neue Wertschöpfung mit Heil- und Medizinalpflanzen?

Der Anbau und die Verwertung von Medizinalpflanzen soll Landwirten im Rheinischen Revier neue Einkommensmöglichkeiten bieten. Erste Anbauversuche mit Färberdistel und Kapuzinerkresse laufen.

Lesezeit: 3 Minuten

Kräuter, Heil- und Medizinalpflanzen gelten als wichtige Quellen für pharmazeutisch-nutzbare Substanzen in Phytopharmaka. Gleichzeitig wird ihnen ein hohes Wertschöpfungspotenzial in der Agrar-, Kosmetik und Lebensmittelindustrie zugeschrieben. Aktuell stammen allerdings laut Fraunhofer-Institut etwa 90 % der in Deutschland benötigten Medizinalpflanzen aus dem Import, ein Großteil der Rohware zudem aus Wildsammlungen.

Ob der Anbau von Heil-, Gewürz- und Medizinalpflanzen ein potenzielles Geschäftsfeld für landwirtschaftliche Betriebe sein könnte, ist Gegenstand eines Forschungsprojekts im Rheinischen Revier. Dabei untersucht man, welche alternativen Feldfrüchte sich auf den heimischen Flächen anbieten und wirtschaftlich attraktiv sind. Das ursprüngliche Braunkohlerevier will sich sukzessive auf den Weg zu einer Modellregion im Bereich Bioökonomie machen und neue Wertschöpfungsketten für heimische Produzenten erschließen.

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Erste Versuche mit Färberdistel und Kapuzinerkresse

Landwirte aus dem Rheinland haben dazu in diesem Jahr den Anbau von Färberdistel (Saflor) und Kapuzinerkresse auf ihrem Acker getestet. Dabei seien die beiden Pflanzen vielversprechend: Die in den Samen der Distel enthaltenen Ölsäuren seien für eine Verwendung in der chemischen Industrie interessant, die Fasern aus den Stängeln für die Verpackungs- und Papierindustrie. Die als Gartenpflanze bekannte Kapuzinerkresse liefere Inhaltsstoffe, die wiederum für Medizin und Kosmetik interessant sein könnten.

Die in den Samen der Distel enthaltenen Ölsäuren seien für eine Verwendung in der chemischen Industrie interessant, die Fasern aus den Stängeln für die Verpackungs- und Papierindustrie.

Der Anbau im Feld wurde wissenschaftlich begleitet, um die Kultivierung und den Erntezeitpunkt bezüglich der Inhaltsstoffe und der Nutzung möglichst aller Pflanzenteile zu verbessern. Jetzt werde die Ernte weiter untersucht und geschaut, welche Verwertungsmöglichkeiten sich konkret für die Region anbieten. Ziel sei es, neue, regionale Wertschöpfungsketten von der Landwirtschaft bis zu regionalen Unternehmen aufzubauen, die die Rohstoffe veredeln. Der Anbau solcher Blütenpflanzen könne außerdem zu einer höheren Insektenvielfalt auf dem Acker beitragen.

Anbau auf optimale Wirkstoffe ausrichten

Der Anbau von Kapuzinerkresse erfolgt im Rahmen des Innovationslabors CircularPhytoRevier, einem Projekt des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Innovationsclusters BioökonomieRevier. Schwerpunkte dabei seien die Züchtung ertragsoptimierter Pflanzen, die Entwicklung neuer und schlagkräftiger Anbau- und Erntetechnologien sowie die effiziente Extraktion und Bereitstellung der Wirkstoffgemische aus der Rohware. Auch die Erhöhung des Wirkstoffgehalts durch biologische, chemische und physikalische Stressgabe sei Ziel des Projekts.

Vom Braunkohle- zum Bioökonomie-Revier

Das „Rheinische Revier“ ist das größte Braunkohlen-Abbaugebiet Europas. Nun soll hier ein Strukturwandel stattfinden: Biobasierte, nachhaltige Innovationen sollen für neue, regionale Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle sorgen und das Rheinische Revier zu einer Modellregion für Bioökonomie machen. Die Initiative Bioökonomie Revier entwickelt hierzu gemeinsam mit Akteuren aus der Region Ansätze für einen Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die wirtschaftliche Praxis.

An den von BioökonomieRevier koordinierten Pilotprojekten beteiligen sich Landwirte aus dem Kreis Düren, Wissenschaftler vom Institut für Pflanzenwissenschaften am Forschungszentrum Jülich und der Fraunhofer-Institute Umsicht und IME.

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