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2020 ging es bergab für die Milchpreise

Lesezeit: 3 Minuten

Rund 32,8 ct/kg haben die deutschen Molkereien 2020 im Schnitt ausgezahlt. 2019 war der Preis 0,8 ct höher. Die Spanne zwischen dem besten und dem schlechtesten Auszahler liegt bei 8,5 ct/kg.


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Für die deutschen Milcherzeuger startete das Jahr 2020 mit positiven Marktaussichten. Doch bereits im März wendete sich das Blatt: Durch die Coronakrise brach der gesamte Außerhaus-Verzehr weg und es kam zu Schwierigkeiten auf den Exportmärkten. Warenströme mussten sich völlig neu finden. Das hat nach Meinung des Milchindustrie-Verbands gut geklappt. Während der Grünen Woche blickte der Verband nicht ohne Stolz auf das Jahr 2020 zurück: „Es ist uns trotz aller Herausforderungen gelungen, die Milchabholung jederzeit zu gewährleisten“, erklärte der Vorsitzende Peter Stahl. Auch ein mittlerer Milchpreisrückgang von etwa einem Cent sei in Anbetracht der Pandemie eine beachtliche Leistung.


Der vorläufige Jahresschnitt von 2020 liegt bei 32,8 ct/kg, also 0,8 ct/kg unter dem Vorjahresergebnis. Das zeigt der topagrar-Jahresmilchpreisvergleich.


64 MOLKEREIEN IM VERGLEICH


In die Auswertung sind die Grund-preise (ohne Mehrwertsteuer) für Milch mit 4,0% Fett und 3,4% Eiweiß von 64 Molkereien geflossen. Berücksichtigt sind Qualitätszuschläge für beispiels-weise S-Klasse und GVO-freie Milch, wenn diese mindestens 80% der Anlieferungsmenge betreffen. GVO-freie Milch ist in der Übersicht kenntlich gemacht. Hinzugerechnet sind außerdem Zuschläge für zweitägige Abholung, Staffelzuschläge für eine jährliche Anlieferung von 500000 kg sowie Vertragszuschläge. Abgezogen haben wir Grundkostenpauschalen – auch für eine Jahresanlieferung von 500000 kg.


Ebenfalls eingerechnet sind geleistete Nachzahlungen und Warenrückvergütungen. Angekündigte Nachzahlungen haben wir markiert. Die Rangfolge kann sich deshalb noch ändern. Alle Milchpreise beziehen sich auf den Umrechnungsfaktor 1,02. Molkereien, die bereits mit dem Umrechnungsfaktor 1,03 arbeiten, sind gekennzeichnet.


Der Süden ist Spitzenreiter


Die Übersicht zeigt, dass sich die Top 10-Auszahler allesamt in Süddeutschland tummeln. Unangefochten an der Spitze sind nach wie vor die Milchwerke Berchtesgadener Land mit 38,0 ct/kg Milch im Mittel. Die Philosophie der Kleinstruktur und der regionalen Vermarktung geht weiterhin auf. Die Molkerei Almil Weiding liegt mit 32,8 ct/kg genau auf dem Bundesschnitt. Arla verfehlt diesen mit 32,7 ct/kg nur knapp. Bei beiden Milchverarbeitern steht allerdings noch eine Nachzahlung aus.


Oberhalb des Schnitts mischt unter anderem die Schwälbchen Molkerei als nicht süddeutscher Milchverarbeiter mit. Das ist bemerkenswert, denn die hessische Molkerei beliefert hauptsächlich Großabnehmer und war damit besonders hart von der Coronakrise betroffen. Schwälbchen rief ihre Erzeuger im ersten Lockdown zu einer freiwilligen Milchmengenreduzierung auf. Als drittgrößter deutscher Milchverarbeiter liegt Hochwald mit 33,5 ct je kg ebenfalls über dem Bundesschnitt.


Schlusslicht ist die Molkerei Wagenfeld. Die Lieferanten erhielten als einzige Milcherzeuger im Jahresschnitt weniger als 30 ct/kg Milch. Mehr als 80% der Milchmenge des deutschen Milchkontors (DMK) sind jetzt GVO-frei, sodass der Zuschlag von 1,0 ct/kg hinzugerechnet wird. Damit entfernt sich Deutschlands größter Milchverarbeiter vom Tabellenende. 2020 zahlte das DMK durchschnittlich 31,9 ct/kg.


Prognosen für 2021 wagt momentan kaum jemand abzugeben. Zu unklar ist, wie sich die Coronapandemie entwickelt. Große Sprünge nach oben sind jedenfalls nicht zu erwarten. ▶


kirsten.gierse-westermeier@topagrar.com

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