Beim Design der Liegeboxen hat sich in den letzten Jahren viel getan. Allerdings nutzen die Hersteller die neuen Erkenntnisse nicht flächendeckend. Sie verkaufen Systeme, die den Anforderungen der Kühe nicht entsprechen. Achten Sie deshalb darauf, dass das Nackenrohr mindestens 1,30 m hoch ist. Der Abstand vom Nackenrohr zur Kotstufe sollte 1,60 bis 1,70 m betragen, die gesamte Liegefläche sollte 1,80 bis 2,00 m lang sein. Interessant sind gewellte Nackenrohre. Sie bieten die Möglichkeit, die Nackenrohre flexibel an die Herdengröße und Stallsituation anzupassen.
Die Bugschwelle sollte abgerundet sein und maximal 10 cm über der Liegefläche liegen. Sie positioniert die liegende Kuh, diese kann immer noch verschiedene Liegepositionen einnehmen. Bugbretter sind nicht mehr zu empfehlen, weil sie eine Streckung der Vorderbeine und das Aufstehen der Kühe behindern. Auch Betonaufkantungen als Bugschwelle schränken die Bewegungen der Kuh ein.
Bewegliche Liegeboxenabtrennungen bestehen aus Kunststoff und können Kräfte aufnehmen und abpuffern. Kühe nehmen sie gut an, bisher gibt es keine negativen Erfahrungen. Offen ist aber, wie lange sie halten.
Grundsätzlich gibt es die drei Liegeboxen-Typen Tiefbox, Hochbox und hochgelegte Tiefbox. Alle drei haben Stärken und Schwächen. Das müssen sich Landwirte immer wieder vor Augen führen. Wenn sie sich für eine Variante entschieden haben, müssen sie mit aller Konsequenz damit arbeiten und nichts schludern lassen. Denn kommt es bei Hochboxen zu Problemen mit der organischen Einstreu, liegen die Kühe zu feucht und die Kühe bekommen Schäden an den Tarsalgelenken. Kommt es bei Tiefboxen hingegen zur Muldenbildung, bekommen die Kühe Schäden an den Karpalgelenken.
Eine Lösung für die Zukunft könnte deshalb die Kombination der Hoch- und Tiefbox sein. Erste Ansätze, bei denen die halbe oder komplette Tiefbox zusätzlich mit einer Gummimatte ausgelegt ist, gibt es bereits. Offen ist, wie praxistauglich diese Systeme sind.