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36 Roboter auf einer Plattform

Lesezeit: 4 Minuten

Dank der modularen Bauweise kann das Außenmelker-Karussell DairyProQ von GEA verschiedene Betriebsgrößen bedienen.


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Die Agrarset Agrargenossenschaft in Erlau (Sachsen) baute ihre Milchviehanlage für 820 Kühe auf einem neuen Standort. Seit 2017 melkt sie dort mit einem 36er-GEA DairyProQ.


Auf der Karussellplattform befinden sich 36 Melkplatzmodule, die alle Schritte des Melkens übernehmen. Im Prinzip also wie ein einzelner Melkroboter. Alle 36 Module arbeiten dabei autark.


Die Teile sind wertig verbaut. Die Melkhalle ist gut belüftet, hoch und hell. Im Anfangsbereich des Karussells gibt es eine zusätzliche Beleuchtung in Richtung der Euter zur besseren Übersicht.


Kuhverkehr


Der Betrieb melkt dreimal täglich jeweils fünf Stunden plus Vor- und Nacharbeiten. Das DairyProQ melkt hier rund 160 Kühe in der Stunde. Die Kühe kommen in 200er-Gruppen in den Vorwartebereich. Dort stehen sie maximal 1,5 Stunden. Der Zutrieb ins Karussell erfolgt einzeln, die Erkennung funktionierte durchweg.


Bei unserem Besuch hatte der Betrieb im Rücktrieb zum Stall ein Klauenbad installiert. Daher waren die Kühe im Vorwartebereich und beim Melken zwar gelassen, aber dennoch unruhiger als normal, wie das Personal berichtete.


Wo der Austrieb sonst laut Betrieb reibungslos läuft, geriet dieser wegen des Bades auch ins Stocken. Zwischen Ausgang und Einzeltierschleuse gibt es einen Wendebereich. Kühe, die aufgrund des Klauenbades stehen blieben, versperrten dadurch den Karussellausgang. Dann musste die betreuende Person das Karussell händisch stoppen. Das Klauenbad setzt der Betrieb in einer von 21 Melkzeiten ein. Da jedes Klauenbad unabhängig vom Standort auch extra Aufwand bedeutet, war die Installation im Rücktrieb für den Betrieb am arbeitswirtschaftlichsten.


Personal und Arbeit


Während des Besuches waren zwei Personen im Melkprozess teils alleine, teils gemeinsam involviert. Grund dafür war aber der erhöhte Treibeaufwand durch das Klauenbad. Der Betrieb plant in der Regel mit einer Person im Melkbereich. Eine zweite übernimmt bei Bedarf das Nachtreiben in den Vorwartehof und erledigt parallel hauptsächlich andere Aufgaben. Am Ein- und Austrieb des Karussells sind Monitore mit den Melkdaten aller Plätze angebracht. Das heißt, eine Person muss diese im Blick haben. Eine Verbindung mit dem Handy ist ebenso möglich. Die Person greift ein, wenn ein Melkzeug abgeschlagen wird bzw. wenn das Ansetzen, z.B. wegen der Strichstellung, nicht funktioniert. Das macht sie meist im ersten Viertel des Karussells, da ansonsten die Laufwege lang werden. Das Eingreifen funktioniert nach Knopfdruck einhändig und einfach.


Ziel soll sein, möglichst nicht einzugreifen. Da man durch das Außenmelkersystem einen direkten, schnellen Zugriff zum Euter hat, griffen die Melker, wenn sie in der Nähe waren, eher mal ein, auch wenn es der Roboter beim nächsten Versuch wohl geschafft hätte.


Wird eine Kuh gar nicht gemolken, muss sie das Karussell verlassen und wird in einen Separationsbereich gelenkt. Von hier geht es zurück in den Vorwartebereich. Diese Kuh hat dann längere Wartezeiten.


Für Frischmelker, zum Anlernen von Färsen und für die wenigen „Karussellverweigerer“ steht in einem anderen Gebäude eine automatische Zweiboxenanlage von GEA. Deren Software ist mit dem Karussell verbunden, sodass die Tiere ohne erneutes Anlernen usw. an beiden Systemen gemolken werden können. Das Anlernen ist grundsätzlich auch im Karussell möglich. Der Betrieb entschied sich für das AMS, um den normalen Melkablauf nicht zu stören, ohne auf die Automatisierung zu verzichten.


Service und Wartung


Beim Service kann der Hersteller notfalls ein ganzes Melkmodul über einen Lastenkran austauschen. Im Melkmodul gibt es zudem ein sogenanntes „Servicemodul“ in dem die Hardware zum Melken untergebracht ist. Das kann der Betrieb bei einer Störung sogar selbstständig ausbauen und ersetzen. Der Betrieb hält dafür ein Servicemodul vor. Wenn ein Melkplatz bei der Melkzeit ausfällt, blockieren die Mitarbeiter ihn mit einer einfachen Tonne.


Ein ehemaliger Technik-Servicemitarbeiter arbeitet auf dem Betrieb und übernimmt einige technische Arbeiten. GEA kann über die Onlinewartung eingreifen oder die Techniker reisen an. Der Hersteller führt die Wartung im Rahmen eines Vertrags je nach Betriebsstunden durch.


Der Betrieb ist im letzten halben Jahr sehr zufrieden mit den Melkabläufen, GEA habe bei der Anlage Schwachstellen behoben.

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