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4500 kg aus dem Grundfutter

Lesezeit: 3 Minuten

Ulrich Niemeyer aus Hamburg möchte seine Tiere vor allem mit Futter vom eigenen Hof versorgen. Um viel Milch aus dem Grundfutter zu melken, kümmert er sich intensiv um den Futterbau.


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Naturland-Erzeuger Ulrich Niemeyer steckt viel Arbeit in die Grundfuttererzeugung. Zusammen mit seiner Frau und zwei Mitarbeitern betreut er 100 Kühe und 170 ha Land. Die Kühe des „Wohldorfer Hofes“ erreichen eine Leistung von 9300 kg in einem umgebauten Altgebäude. Der Milchviehhalter versorgt sie fast komplett vom eigenen Feld. Die Milch liefert er an Arla. Zusätzlich verarbeitet und vermarktet er 90000 kg jährlich selbst.


Kleegras als Goldstandard:

Das Ziel des Landwirtes ist eine Grundfutterleistung von 5000 kg, aktuell liegt diese bei 4500 kg. Kleegras ist nach Ansicht des Milcherzeugers das ideale Futtermittel für Milchkühe. Es bringt Eiweiß und Energie mit, zudem ist der Rotklee strukturreich und durch den hohen Zuckergehalt der Gräser auch äußerst schmackhaft.


Der Anteil von Klee im Bestand nimmt im Jahresverlauf zu: Der Energiegehalt sinkt nach dem ersten Schnitt kaum, der Eiweißgehalt aber steigt, so die Erfahrung des Biolandwirts. Im ersten Schnitt erreicht Niemeyer in der Grassilage 6,2 bis 6,4 MJNEL/kg TM, die Folgeschnitte liegen auch alle bei über 6 MJNEL pro kg TM. Der Gehalt an Rohprotein (XP) steigt von 12 bis 15% im ersten Aufwuchs bis auf über 20% an. Im Juli oder August sät Niemeyer das Kleegras, das dann zwei Jahre stehen bleibt. Er setzt auf eine Mischung aus Deutschem Weidelgras, Rotklee und Weißklee. Der Rotklee ist für die Schnittnutzung im ersten Jahr sehr gut geeignet. Im zweiten Jahr kommt der Weißklee mehr zum Tragen, er ist durch die Ausläuferbildung sehr gut als Lückenfüller geeignet.


Düngung auch mineralisch:

Niemeyer düngt das Kleegras nur im Frühjahr mit 15 m³/ha Gülle an. Ansonsten bekommt es jährlich 30 kg P2O5 als Rohphosphat und 60 kg K2O als Patentkali. Patentkali enthält neben Kalium auch Schwefel. „Der Schwefel fördert die Stickstoffbindung des Klees, die wertvolle Gülle bleibt für den Acker“, beschreibt der Biomilcherzeuger seine Strategie.


Nach dem Kleegras steht Silomais auf dem Acker. Dieser bekommt in Summe etwa 150 kg N/ha aus Gülle, Nmin und pelletiertem Hühnertrockenkot als Unterfußdünger. Den Mais muss Niemeyer drei Mal striegeln und drei Mal hacken. Nach dem Silomais sät er Roggen. Dann folgt eine Körnerleguminose. Am liebsten möchte Niemeyer Lupinen anbauen und verfüttern, allerdings gelingen diese nicht immer. Deshalb weicht er auf die sicherere Ackerbohne aus.


Passgenaue Fütterung:

Zum Betrieb gehören 22 ha Weidefläche für die Milchkühe. Die Weiden werden tagsüber als Kurzrasenweide genutzt. Aufgrund des im Dürresommer 2018 sehr knappen Futterangebotes bleiben die Tiere aber nur vier Stunden auf der Weide.


Die Tiere bekommen eine Ration aus 18 kg Kleegrassilage, 12 kg Silomais und 11 kg Roggen-GPS. Dazu kommen rund 3 kg Ackerbohnen, 300 g Stroh und Mineralfutter. Am Automaten rufen die Tiere, abhängig von der Leistung, bis zu 4,4 kg Kraftfutter aus Lupinen und Roggen ab. Die Futteraufnahme liegt bei 21,3 kg TM. Die Ration enthält 6,6 MJ NEL/kg TM und 152 g XP/kg TM.


Für die Zukunft will Niemeyer die 9000 kg halten, bei einer Grundfutterleistung von 5000 kg. Auch die Inhaltsstoffe der Milch will er verbessern. Oberstes Ziel bleibe aber die Arbeit mit gesunden und glücklichen Kühen.

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