Erstlaktierende Kühe profitieren von einer verlängerten Trockenstehzeit von acht Wochen. Im Vergleich zu sechs Wochen Trockenstehzeit hat diese einen positiven Effekt auf die Milchleistung und Fruchtbarkeit in der Folgelaktation. Das hat eine Untersuchung der Universität Rostock gezeigt. Für die Untersuchung verlängerte ein Milchviehbetrieb mit 2450 Kühen die Trockenstehzeit für Erstlaktierende von sechs auf acht Wochen. Nach vier Jahren lagen Daten von rund 3000 Erstlaktierenden vor. Die Wissenschaftler werteten Leistungs-, Fruchtbarkeits- und Gesundheitsmerkmale aus.

Ergebnis: Die Gruppe der Kühe, die acht Wochen trocken stand, hatte eine 100-Tage-Leistung von 4224 kg Milch. Bei sechs Wochen Trockenstehzeit waren es 4155 kg. Auch die 305-Tage-Leistung der Versuchsgruppe war mit 10960 kg um 300 kg höher. Die Fruchtbarkeit und Gesundheit der beiden Gruppen war vergleichbar. Jedoch hatten Zweitlaktierende, die zuvor acht Wochen trocken standen, einen günstigeren Fett-Eiweiß-Quotient in der ersten Milchleistungsprüfung. Das weist auf eine geringere Stoffwechselbelastung hin.

Praxistipp: Auch wenn eine längere Trockenstehzeit in dem Praxisversuch zwar einen Einfluss auf die Leistung, aber nicht auf Fruchtbarkeit und Gesundheit der Kühe hatte, ist eine Laktationsruhe von acht Wochen für Erstlaktierende sinnvoll. Denn die Kühe brauchen Zeit für das Wachstum von Körper und Euter, das bei Erstlaktierenden größer ist als in späteren Laktationen.