Besonders in diesem Jahr sind viele Betriebe von einem konventionellen Melkstand auf ein Automatisches Melksystem (AMS) umgestiegen. So die Einschätzung von Dr. Michael Hubal von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Meist haben die Landwirte dafür einen bestehenden Stall entsprechend angepasst. Der Großteil dieser Betriebe baut neue Roboter ein, weiß der Experte. Einige tauschten auch ein zehn bis zwölf Jahre altes Modell gegen die neueste Generation aus. Auch Otto Kirmaier vom Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung (LKV) in Bayern bestätigt, dass inzwischen zwei Drittel der Betriebe bei der Investition in Melktechnik einen Melkroboter einbauen. Er berät AMS-Betriebe in der Umstellung und plant die Stallneu- und Umbauten. Die wenigen Betriebe, die sich für konventionelle Melktechnik entscheiden, führen zwei Gründe an: Als Familienbetrieb wollen sie die Arbeit im Stall gerne planen können und sie scheuen die verhältnismäßig höheren Kosten für AMS. „Die Anfangsinvestition in einen Melkroboter ist aber nicht das Problem. Denn inzwischen erhalten Betriebe zum Preis von einem neuen auch zwei gute gebrauchte Modelle. Deutlich stärker schlagen die Wartungskosten zu Buche“, sagt Kirmaier. Aus seinen Arbeitskreisen weiß er, dass Milchviehbetriebe im Mittel jährlich 7000 € pro Roboter für Reparaturen, Wartung, Dipp- und Spülmittel ausgeben.
„Mit der neuesten Generation haben die Melkroboter technisch einen großen Sprung gemacht“, sagt Kirmaier. So sank der Stromverbrauch durch motorbetriebene Ansetzarme beim Lely A5 und Lemmer-Fullwood M2 deutlich. Und der VMS V300 von DeLaval setzt die Becher mit dem neuen Kamerasystem schneller und sicherer an. Doch trotz der Neuerungen entscheidet weiter nicht die Marke, sondern der jeweilige Service in der Region über die Wirtschaftlichkeit eines Melkroboters, so Kirmaier. Hubal erwartet von den Herstellern künftig weitere Entwicklungsschritte, um effizienter arbeiten zu können: Die Software muss praktischer werden und Landwirten mit kompakten Infos im Melkstand oder am Roboter eine gute Entscheidungshilfe sein.
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Besonders in diesem Jahr sind viele Betriebe von einem konventionellen Melkstand auf ein Automatisches Melksystem (AMS) umgestiegen. So die Einschätzung von Dr. Michael Hubal von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Meist haben die Landwirte dafür einen bestehenden Stall entsprechend angepasst. Der Großteil dieser Betriebe baut neue Roboter ein, weiß der Experte. Einige tauschten auch ein zehn bis zwölf Jahre altes Modell gegen die neueste Generation aus. Auch Otto Kirmaier vom Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung (LKV) in Bayern bestätigt, dass inzwischen zwei Drittel der Betriebe bei der Investition in Melktechnik einen Melkroboter einbauen. Er berät AMS-Betriebe in der Umstellung und plant die Stallneu- und Umbauten. Die wenigen Betriebe, die sich für konventionelle Melktechnik entscheiden, führen zwei Gründe an: Als Familienbetrieb wollen sie die Arbeit im Stall gerne planen können und sie scheuen die verhältnismäßig höheren Kosten für AMS. „Die Anfangsinvestition in einen Melkroboter ist aber nicht das Problem. Denn inzwischen erhalten Betriebe zum Preis von einem neuen auch zwei gute gebrauchte Modelle. Deutlich stärker schlagen die Wartungskosten zu Buche“, sagt Kirmaier. Aus seinen Arbeitskreisen weiß er, dass Milchviehbetriebe im Mittel jährlich 7000 € pro Roboter für Reparaturen, Wartung, Dipp- und Spülmittel ausgeben.
„Mit der neuesten Generation haben die Melkroboter technisch einen großen Sprung gemacht“, sagt Kirmaier. So sank der Stromverbrauch durch motorbetriebene Ansetzarme beim Lely A5 und Lemmer-Fullwood M2 deutlich. Und der VMS V300 von DeLaval setzt die Becher mit dem neuen Kamerasystem schneller und sicherer an. Doch trotz der Neuerungen entscheidet weiter nicht die Marke, sondern der jeweilige Service in der Region über die Wirtschaftlichkeit eines Melkroboters, so Kirmaier. Hubal erwartet von den Herstellern künftig weitere Entwicklungsschritte, um effizienter arbeiten zu können: Die Software muss praktischer werden und Landwirten mit kompakten Infos im Melkstand oder am Roboter eine gute Entscheidungshilfe sein.