Bisher wird noch wenig beachtet, dass Antibiotika zur Infektanfälligkeit führen kann. Denn Antibiotika zerstören nicht gezielt Krankheitserreger. Sie richten auch in der natürlichen Keimflora (Mikroflora) auf der Haut und den Schleimhäuten des Magen-Darm-Traktes, der Atemwege, der Geburtswege usw. erheblichen Schaden an.
Diese Mikroflora ist die erste und wichtigste Barriere, die Krankheitserreger überwinden müssen, um in den Körper eindringen zu können. Je häufiger Antibiotika verabreicht werden, desto größer der Schaden in der Mikroflora und umso höher die Infektanfälligkeit. Das Risiko und der Nutzen von Antibiotika sollten deshalb vor jedem Einsatz abgewogen werden.
Auch sollte man beachten, dass die Kombination von Antibiotika und Entzündungshemmern risikoreich sein kann:
Wenn Entzündungsreaktionen wie Gewebeschwellung, Einwandern von Abwehrzellen (Eiter), Fieber und Schmerz lebensbedrohlich werden, werden Antibiotika häufig mit synthetischen Entzündungshemmern kombiniert. Das kann bei einer Lungenentzündung lebensrettend sein. Eine Unterdrückung der Entzündung bedeutet Unterdrückung der Abwehrfunktionen des Tieres. Hat sich das Tier mit antibiotikaresistenten Erregern infiziert, kann die Unterdrückung der Entzündung zur tödlichen Blutvergiftung führen.