Knüppeldick bekamen es die Lieferanten der Berliner Milcheinfuhrgesellschaft B.M.G. Mitte März: Die Banken entzogen dem Milchhändler das Vertrauen, die B.M.G. musste den Geschäftsbetrieb einstellen und stoppte von einem auf den anderen Tag die Milchabholung. Die Lieferanten mussten sich über Nacht einen neuen Abnehmer suchen. Wie viele Landwirte mit wie viel Milch betroffen sind und wo die Milch hinfließt, stand bei Redaktionsschluss (13. März) nicht fest. Die Bayern MeG sowie einige Molkereien organisierten sogenannte Notabholungen.
Die B.M.G. erfasste zuletzt ca. 950 Mio. kg Milch. Zum Jahresanfang war sie in finanzielle Schieflage geraten. Mit nur 24 ct/kg zahlte sie in einigen Regionen weniger aus als vertraglich zugesagt. Zudem gab es eine katastrophale Informationspolitik. Einige Lieferanten kündigten daraufhin und wechselten z.B. zur Bayerischen Milchindustrie, der Hohenloher Molkerei, dem Deutschen Milchkontor, Fude & Serrahn sowie der Uckermärker Milch. Geschäftsführer Peter Gerber musste das Unternehmen Anfang März verlassen. Der reaktivierte ehemalige Geschäftsführer Erhard Buchholz schaffte die Wende nicht mehr.