2019 wertete das Thünen-Institut die Angaben von mehr als 5000 Milcherzeugern aus (top agrar 2/2019, S. R6). Jetzt liegen die Ergebnisse von mehr als 7000 Lieferanten aus 27 Molkereien vor. Sie bilden etwa 12% der deutschen Milchviehbetriebe ab und produzieren rund 18% der Milchmenge. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, erlauben aber Rückschlüsse auf Stärken und Herausforderungen der Milcherzeugung.
Ökonomische Nachhaltigkeit: 54% der Befragten möchten auch in zehn Jahren noch Milch produzieren. 19% können es noch nicht einschätzen und weitere 27% wollen aufgeben.
Trotz schwankender Milchpreise und extremer Witterungsereignisse nutzen nur vergleichsweise wenige Erzeuger Risikomanagementinstrumente. 42% der Betriebe haben die Familie bzw. den Betrieb im Falle eines Ausfalls der Betriebsleitung ungenügend abgesichert.
Ökologische Nachhaltigkeit: Landschaftselemente, ökologisch wertvolle Flächen und extensives Grünland sind stärker verbreitet als erwartet (z.B. 13 % extensives Grünland). Jeder zweite erzeugt „grüne Energie“. Allerdings kennt etwa die Hälfte der Landwirte die Nährstoffgehalte der Gülle nicht.
Soziale Nachhaltigkeit: Von den Befragten gaben 44% an, im vergangenen Jahr weder Urlaub, noch regelmäßig freie Tage gehabt zu haben. Hervorzuheben ist, dass sich rund 70% der Betriebe zusätzlich zu den betrieblichen Aktivitäten ehrenamtlich engagieren. In ebenfalls rund 70 % der Betriebe können Mitarbeiter regelmäßig ihre Vorschläge für Verbesserungen einbringen. Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation gewinnen vor dem Hintergrund des zunehmenden Arbeitskräftemangels in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung.
Tierwohl: Ein Großteil der Kühe (93%) der befragten Betriebe stehen in Laufställen. Special-Needs-Bereiche und Einrichtungen zur Verbesserung des Kuhkomforts sind auf vielen der erfassten Höfe vorhanden. Fast die Hälfte führt mittlerweile tierindividuelle Lahmheitsanalysen durch. Allerdings stehen 21% der Kühe in überbelegten Ställen.
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2019 wertete das Thünen-Institut die Angaben von mehr als 5000 Milcherzeugern aus (top agrar 2/2019, S. R6). Jetzt liegen die Ergebnisse von mehr als 7000 Lieferanten aus 27 Molkereien vor. Sie bilden etwa 12% der deutschen Milchviehbetriebe ab und produzieren rund 18% der Milchmenge. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, erlauben aber Rückschlüsse auf Stärken und Herausforderungen der Milcherzeugung.
Ökonomische Nachhaltigkeit: 54% der Befragten möchten auch in zehn Jahren noch Milch produzieren. 19% können es noch nicht einschätzen und weitere 27% wollen aufgeben.
Trotz schwankender Milchpreise und extremer Witterungsereignisse nutzen nur vergleichsweise wenige Erzeuger Risikomanagementinstrumente. 42% der Betriebe haben die Familie bzw. den Betrieb im Falle eines Ausfalls der Betriebsleitung ungenügend abgesichert.
Ökologische Nachhaltigkeit: Landschaftselemente, ökologisch wertvolle Flächen und extensives Grünland sind stärker verbreitet als erwartet (z.B. 13 % extensives Grünland). Jeder zweite erzeugt „grüne Energie“. Allerdings kennt etwa die Hälfte der Landwirte die Nährstoffgehalte der Gülle nicht.
Soziale Nachhaltigkeit: Von den Befragten gaben 44% an, im vergangenen Jahr weder Urlaub, noch regelmäßig freie Tage gehabt zu haben. Hervorzuheben ist, dass sich rund 70% der Betriebe zusätzlich zu den betrieblichen Aktivitäten ehrenamtlich engagieren. In ebenfalls rund 70 % der Betriebe können Mitarbeiter regelmäßig ihre Vorschläge für Verbesserungen einbringen. Maßnahmen zur Mitarbeitermotivation gewinnen vor dem Hintergrund des zunehmenden Arbeitskräftemangels in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung.
Tierwohl: Ein Großteil der Kühe (93%) der befragten Betriebe stehen in Laufställen. Special-Needs-Bereiche und Einrichtungen zur Verbesserung des Kuhkomforts sind auf vielen der erfassten Höfe vorhanden. Fast die Hälfte führt mittlerweile tierindividuelle Lahmheitsanalysen durch. Allerdings stehen 21% der Kühe in überbelegten Ställen.