Bei der Fütterung von Auf-zuchtkälbern mit aufgewerteten Mischrationen lässt sich oftmals auf eine Kraftfutter-Ergänzung verzichten. Denn die Kälber kompensieren das fehlende Kraftfutter weitestgehend über eine höhere Rationsaufnahme.
Dieses Fazit zieht Claudia Verhülsdonk aus einem Fütterungsversuch auf Haus Riswick. Darin erhielten 71 HF-Kälber mit identischem Tränkeplan ab der zweiten Lebenswoche eine auf 25 kg Milch ausgelegte Mischration zur freien Aufnahme. 36 Kälber bekamen kein Kraft-futter zusätzlich (Versuch), 35 Kälbern wurde individuell 1 kg Kraftfutter/Tier und Tag gefüttert (Kontrolle). Ergebnisse:
Die abgerufenen Tränkemengen waren mit 30,3 kg (Versuch) und 30,1 kg (Kontrolle) identisch.
Hinsichtlich Tageszunahmen (Übers. 2) und Lebendmasse-Entwicklung gab es bis zum 150. Versuchstag keine signifikanten Unterschiede.
Am 110. Versuchstag hatten die Kälber ohne Kraftfutter-Zu-lage einen signifikant größeren Bauchumfang bzw. Rippentiefe. Sechs Wochen später gab es keine Unterschiede mehr.
Die Gruppe ohne zusätzli-ches Kraftfutter erreichte vom 65. bis 150. Versuchstag eine TM-Aufnahme von durchschnittlich 3,94 kg/Tier/Tag. Die mitt-lere Nährstoffaufnahme lag somit bei 559 g Rohprotein und 42,3 MJ ME pro Tag. Die Kälber mit Kraftfutter-Zulage fraßen im gleichen Zeitraum 3,45 kg Misch-ration plus 0,75 kg Kraftfutter (insgesamt 4,20 kg TM). Sie kamen damit auf eine Nährstoffaufnahme von 626 g Rohprotein und 45,3 MJ ME pro Tag.