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Bekannte Technik, neuer Zutrieb

Lesezeit: 4 Minuten

Lemmer-Fullwood setzt beim Batch Milking 4.0 mehrere Merlin-Roboter in einem Kreis ein.


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Im Jahr 2018 ging das Melkzentrum der Agrar GmbH Flämingland in Blönsdorf (Brandenburg) in Betrieb. Das Batch Milking System von Lemmer-Fullwood kombiniert hier zwölf klassische Merlin-AMS mit einem neuen Zutriebsystem. Damit melkt der Betrieb seine rund 550 Kühe.


Die Roboter sind kreisförmig nebeneinander um einen runden Wartehof angeordnet. Die runde Bauform soll Vorteile beim Zu- und insbesondere beim Rücktrieb der Tiere haben. Die Bauarbeiten (z.B. Einsetzen der Spalten) erschwerte die Sonderform in diesem Fall allerdings.


Die AMS arbeiten unabhängig voneinander. Fällt ein Roboter aus, versperrt der Betrieb notfalls dessen Zugang.


Die Melkhalle ist groß, hell und gut belüftet. Geräusche durch die Roboter sind kaum zu hören. Einzig die Türen am Ausgang der Roboter knallen je nach Kuh etwas gegen die Leitwände des Austriebs. Das ließe sich im sonst ruhigem System verbessern.


Kuhverkehr


Der Betrieb melkt zweimal täglich 5,5 Stunden ohne Vor- und Nacharbeiten. Die zwölf Roboter schaffen derzeit rund 85 Kühe pro Stunde. Die Tiere laufen in Gruppen von 100 bis 120 Tieren in den Vorwartebereich. Hier stehen sie maximal eineinhalb Stunden. Bei unserem Besuch liefen die Kühe forsch und zielsicher auf die Roboter zu. Es fiel auf, dass es anscheinend beliebte und wenig beliebte Roboterplätze gibt. Der Betriebsleiter vermutet, dass die Tiere die Roboter mit einem möglichst kurzen Rückweg bevorzugen.


Ein fester Treibvorhang bewegt sich wie ein Uhrzeiger durch den Vorwartehof. Das animiert die Kühe, zügig die freien Roboterplätze zu belegen. Zudem erhalten sie im Roboter ein Lockfutter.


Der Betrieb berichtet, dass sie sich an die richtige Geschwindigkeit beim Vorhang herangetastet haben. Ist zu viel Platz da, fehlt teils die Motivation zum Eintritt in den Roboter, zu wenig Platz erzeugt Stress. Die Kühe zeigten keine Stresssymptome im Wartebereich. Der Roboter öffnet sich, wenn die vorherige Kuh den Stand verlassen hat. Nach dem Austreten gehen die Tiere dann im Halbkreis hinter den Robotern her und durch ein Schleusensystem zurück in den Stall.


Hat der Vorhang den ersten Roboter im Kreis passiert, steht dieser nur noch für die nächste Melkgruppe zur Verfügung. So bleibt möglichst kein Roboter ungenutzt und der Gruppenübergang soll flüssiger laufen.


Personal und Arbeit


Während des Besuches war eine Mitarbeiterin für das Treiben, die Überwachung und Arbeiten im Stall zuständig. Eingriffe in den Melkvorgang sind nötig, wenn das Melken in einem Roboter nicht funktioniert, oder eine Kuh die Wege versperrt.


Beim Besuch fiel zu Beginn einer der Roboter aus. Die Kühe konnten ihn betreten, wurden aber nicht angesetzt. Dadurch unterbricht der Melkvorgang und die Kuh wird in eine extra Box separiert. Die Kühe im Separationsbereich und das Leuchten einer Lampe, die der Roboternummer zugeordnet ist, weisen die Melkerin auf das Problem hin. Sie hat dann die Wahl, das AMS über Software zu schließen, oder den Fehler zu beheben. Da sich in diesem Fall nur ein Schlauch gelöst hatte, konnte sie den Roboter schnell wieder freigeben.


Die separierten Kühe müssen allerdings mindestens so lange warten, bis der erste Roboter im Kreis wieder frei ist. So stehen sie schlechtestenfalls deutlich mehr als eineinhalb Stunden. Außer die Melkerin lässt ihnen den Vorrang vor der nächsten Gruppe.


Das Einmelken erledigen die Mitarbeiter in den vorhandenen Robotern. Problemkühe stehen in einem extra Abteil in Nähe der Roboter.


Service und Wartung


Den Service der Melkroboter übernimmt ein regionaler Servicepartner routinemäßig vierteljährig oder nach Bedarf. Da sich die Technik nicht von normalen Melkrobotern unterscheidet, ist das nötige Know-how dazu vorhanden, berichtet der Betrieb. Das ist ein Vorteil. Eine Onlinewartung ist über das Herdenmanagementsystem möglich.

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