Grassilage, die morgens gemäht und nachmittags siliert wird, enthält mehr wasserlösliche Kohlenhydrate und hat nach dem Öffnen eine bessere aerobe Stabilität als Silage, die abends zuvor gemäht wird. Das zeigten Wissenschaftler der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope.
Im Versuch verglichen sie den ersten Schnitt von Ackergras, das am Abend bzw. am Morgen gemäht wurden. Mit einer Trockenmasse (TM) von ca. 40% wurde das Schnittgut am Nachmittag siliert. Parallel verglichen die Forscher zwei Sorten: einen gras-dominierten Bestand (A) und eine Kleegras-Mischung (B). Nach 93 Tagen analysierten sie die Silagequalität.
Ergebnisse: Der TM-Gehalt des frischen Schnittgutes war bei beiden Sorten höher, wenn abends statt morgens gemäht wurde und lag z.B. im gras-dominierten Bestand bei 23% gegenüber 21%. Beim Silieren war der Anteil wasserlöslicher Kohlenhydrate in der gras-dominierten Sorte, das abends gemäht wurde, mit 277g/kg TM höher, als vom morgen (254 g pro kg TM). Die Kleegras-Sorte hatte einen geringeren Kohlenhydrat-Anteil (213 bzw. 203 g/kg TM).
Der Mahd-Zeitpunkt beeinflusste auch die Silagequalität nach dem Lagern: So hatte der Morgen-Schnitt von Sorte A eine TM-Gehalt von 39,6% und eine Essigsäure-Konzentration von 46 g/kg TM im Vergleich zu 43,6% und 23 g/kg TM vom Abend. Das könnte sich auf die aerobe Stabilität ausgewirkt haben. Denn der Morgen-Schnitt war nach dem Öffnen mit 10,4 Tagen (A) und 13,3 Tagen (B) deutlich länger stabil als die Silagen vom Abend (4,9 und 5,9 Tage).