Kälber,denen auch nach der Biestmilchperiode noch Kolostrum zugefüttert wird,erkranken deutlich seltener an Durchfall.Dies berichtet A.Gutzwiller von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Nutztiere in Posieux (Schweiz). In einem Versuch wurde die Zugabe von Biestmilch zur Vollmilchtränke auf das Auftreten von Kälberdurchfällen untersucht.Die 28 Kälbern der Versuchsgruppe erhielten in den ersten zehn Lebenstagen neben der Vollmilch-Tränke täglich noch 0,5 kg angesäuertes Kolostrum.Die 32 Kälber der Kontrollgruppe erhielten nur Vollmilch.Die tägliche Tränkemenge pro Kalb lag bei sechs Liter. Die zugesetzte Biestmilch stammte von den ersten beiden Gemelken nach dem Abkalben.Es wurde gesammelt und mit reiner Propionsäure (Luprosil)konserviert.Das Ergebnis der Untersuchung: In der Versuchsgruppe (Kolostrumzusatz)erkrankten nur sieben Prozent aller Kälber an Durchfall,in der Kontrollgruppe hingegen 34 Prozent. Die Zunahmen in der Versuchsgruppe lagen in den ersten zehn Lebenstagen mit 7,2 kg Lebendgewicht 1 kg über den Zunahmen der Kälber aus der Versuchsgruppe. Die Biestmilch von Färsen enthielt deutlich weniger Immunglobulin G als die von älteren Kühen.So war auch die Immunglobulin-Konzentration im Blutserum der nur mit Färsenkolostrum getränkten Kälber deutlich niedriger als m Serum der Kälber von Kühen. Kein Unterschied konnte in der Immunglobulin-Konzentration der Biestmilch zwischen der Sommer-und der Winterperiode festgestellt werden. Um das Kolostrums bei Temperaturen von 15 ºC lagern zu können empfiehlt Gutzwiller die Ansäuerung mit Propionsäure.Die Propionsäure sollte dazu m Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt werden.Pro Liter Kolostrum sollten 80 ml der verdünnten Säure zugesetzt werden.