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Biofleisch für den eigenen Hofladen

Lesezeit: 3 Minuten

Der Bioland-Eichenhof vermarktet seine Angus-Rinder selbst und bietet ein Biovollsortiment.


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Wir produzieren nach Bioland-Richtlinien, weil uns die Kreislaufwirtschaft wichtig ist und sie uns verbindliche Regeln für besseren Klima- und Artenschutz geben. Diesen Ansatz unterstützen unsere Kunden voll“, sagt Andrea Zimmermann.


Die Mutterkuhhalterin bewirtschaftet mit ihrem Mann Thorsten Junge den Bioland-Eichenhof in Kreuztal (NRW) mit 86 ha Grünland im Vollerwerb. Sie halten 35 Angus-Mutterkühe mit Nachzucht und vermarkten das Fleisch komplett selbst. Seit 2,5 Jahren über den eigenen Hofladen, den sie an drei Tagen in der Woche öffnen. Dort gibt es neben dem eigenen Rindfleisch auch ein Biovollsortiment, inklusive rund 200 selbst gebackener Brote pro Woche.


Umstellung auf Mutterkühe


Bio und Mutterkuhhaltung gab es nicht immer auf dem Eichenhof. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters im Jahr 2007 überlegte die Familie, wie der damalige Milchbetrieb weiterbetrieben werden könnte. Das erste von drei Kindern war unterwegs, der Milchpreis auf einem Rekordtief und es standen hohe Investitionen an. Einige Angus-Rinder gab es auf dem Hof bereits, und so fiel die Entscheidung. „Die Bioland-Anforderungen konnten wir leicht erfüllen. Der Umbau des Fressliegeboxenstalls zu Gruppenbuchten auf Stroh war kein Problem und wir hatten schon extensives Grünland“, so Zimmermann.


Zwei Aushilfskräfte unterstützen in der Außenwirtschaft. Die Direktvermarktung übernehmen die beiden Betriebsleiter: „Unsere Kunden schätzen es, dass wir selbst hinter der Theke stehen. Und so können wir nebenbei Landwirtschaft erklären. Das ist uns wichtig und macht Spaß“, sagt Zimmermann.


Die Mutterkuhhalter erreichen ihre Kunden über Facebook, Instagram und per WhatsApp. Mit speziellen Aktionen gelingt es, das komplette Tier zu vermarkten. Das Schlachten und Zerlegen übernimmt ein biozertifizierter Betrieb.


Zu Beginn haben die Landwirte das Fleisch in Paketen vermarktet. Jetzt setzen sie auf Teilstücke und Wurstwaren. „Die Kunden wollen keine große Menge und lieber einzelne Teile auswählen. Natürlich ist auch die Wertschöpfung höher“, sagt Junge. Das Kilogramm Hackfleisch gibt es für 18 €, Roastbeef für 45 € und Filet für 62 €. Sie vermarkten auch Altkühe und mästen seit einigen Jahren neben den Färsen auch Ochsen, weil das das Management vereinfacht. Alle Tiere sind ca. von Ende April bis Ende November draußen.


Bio trotz Herausforderungen


Eine der Herausforderung der Bio-Rindfleischproduktion sind die Vorgaben für den Futteranbau. „Im Vergleich zu konventionellen Wirtschaftsweise müssen wir mit weniger Nährstoffen auskommen. Das begrenzt die Verfügbarkeit von Weide- und Erntefutter“, so Junge. Zusätzlich haben die trockenen Vorjahre den Vorrat schrumpfen lassen. Die Mutterkuhhalter müssen Heu zukaufen, das in Bioqualität aus der Region kaum verfügbar ist. Mit einer angepassten Weidestrategie, dem sogenannten Mob Grazing, wollen sie den Aufwuchs in diesem Jahr besser nutzen.


Für den Ökolandbau gibt es zwar Fördermittel, aber die Zertifizierung kostet auch Geld und es fallen aufwendige Kontrollen an, betonen die Landwirte. Sie sind aber überzeugt, dass sich der Aufwand rentiert: „Vor ein paar Jahren war den Kunden vor allem die Regionalität der Lebensmitteln wichtig. Heute ist das Biolabel mindestens genauso entscheidend, denn es sorgt für Transparenz der Produktion.“


Für die Zukunft haben die beiden Mutterkuhhalter noch viele Pläne. Sie wollen bauliche Lösungen finden, um Tierhaltung und Arbeitswirtschaftlichkeit zu verbessern. Zudem wollen sie das Angebot im Hofladen mit einer Frischetheke für Fleisch erweitern: „Dann können wir unsere Kunden noch individueller bedienen und beraten.“

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