Zum Jahresbeginn hat sich das niederländische Molkereiunternehmen Campina Melkunie einen weiteren deutschen Standort gesichert.Durch die Fusion der Tuffi Campina in Köln mit der emzett in Berlin zur Tuffi Campina emzett haben die Niederländer jetzt direkten Zugriff auf den interessanten Absatzmarkt Berlin. Das neue Unternehmen verarbeitet rund 1,7 Mrd kg Milch.Gesellschafter sind die Campina Melkunie (50 %),die Milchwerke Köln-Wuppertal (MKW, 29 %)und die BMG (21 %).Die Milchpreise werden zumindest vorerst nicht vereinheitlicht,sondern weiter nach den regionalen Vereinbarungen gezahlt. Neben dem Ausbau des deutschen Marktes will Campina Melkunie die deutschen Töchter enger an sich binden. So sollen die MKW künftig in der Campina Melkunie aufgehen,aus der damit eine internationale Genossenschaft entstehen würde.In einer ersten Stufe sollen die MKW Anfang 2001 Einzelmitglied bei Campina Melkunie werden.Nach fünf Jahren sollen die Tuffi-Milcherzeuger persönlich der niederländischen Genossenschaft als Mitglieder beitreten. Experten sehen für die Zukunft des Unternehmens in Deutschland noch einige offene Fragen: Den Fusionsplänen für die Bildung einer internationalen Genossenschaft müssen noch die Vertreterversammlungen der Milchwerke Köln-Wuppertal und von Campina zustimmen. Die MKW-Mitglieder müssen sich ihre Mitgliedschaft bei der Campina Melkunie erst einmal erkaufen:Sie müssen über fünf Jahre jeweils 1,5 Pfennig pro kg von ihrem Milchgeld in eine Kapitalrücklage einzahlen.Werden die Milcherzeuger das mittragen? Für viele emzett-Lieferanten laufen in diesem oder im nächsten Jahr die Milchlieferverträge aus.Angeblich sollen viele Lieferanten bereits Anschlussverträge mit anderen Molkereien geschlossen haben.Insider schätzen,dass bis zu 300 Mio. kg Milch abwandern könnten.Geschäftsführer Buchholz widerspricht jedoch und verweist darauf,dass sogar neue Liefermengen hinzugewonnen wurden.