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das Aktuelle Interview - Anbindestall-Verbot vorerst gescheitert

Lesezeit: 2 Minuten

Hessen will die ganzjährige Anbinde­haltung von Kühen bundesweit verbieten, ist im Agrarausschuss aber gescheitert. Warum?


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Hinz: Der Antrag wurde vertagt. Die Länder haben noch Beratungsbedarf zu unserer Vorlage gesehen. Hessen hat die Vertagung nicht unterstützt.


Skepsis kam vor allem aus Nieder­sachsen. Offenbar sind sich die grünen Minister nicht einig. Warum will Hessen die Anbindehaltung verbieten?


Hinz: Die ganzjährige Anbindehaltung schränkt das Tierwohl beträchtlich ein. In ganzjähriger Anbindung gehaltene Rinder sind in ihrer natürlichen Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt und können sich zum Beispiel nur erschwert ablegen. Außerdem steht es im Widerspruch zum natürlichen Verhalten der Herdentiere, die sehr stark auf den sozialen Kontakt miteinander angewiesen sind. Die ganzjährige Anbindehaltung ist in Deutschland zwar rückläufig und bei größeren Beständen wirtschaftlich nicht rentabel. Dennoch ist die Zahl der in Anbindung gehaltenen Milchkühe in Deutschland immer noch erheblich und trotz aller Anreize zur Umstellung vielerorts leider immer noch gängige Praxis. Deshalb hält die hessische Landesregierung die Zeit für gekommen, den Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung von Rindern jetzt auf den Weg zu bringen.


Auch in Hessen gibt es noch viele Anbindestall-Betriebe. Müssen diese von heute auf morgen dichtmachen?


Hinz: Wir haben eine Übergangszeit von zwölf Jahren zur Umstellung vorgesehen. Durch die Übergangsfrist räumen wir insbesondere auch kleinen, familiengeführten Betrieben die notwendige Umstellungszeit ein. Zusätzlich sieht der hessische Vorschlag eine Regelung für Härtefälle vor. In Hessen gibt es auch die Möglichkeit, dass entsprechende Stallum- oder -neubauten finanziell gefördert werden.


Wer unterstützt Ihren Vorstoß?


Hinz: Der „Runde Tisch Tierwohl“, den das hessische Landwirtschafts­ministerium im vergangenen Jahr einberufen hat, unterstützt die Initiative. Hier treffen sich Vertreter aus der Landwirtschaft, der Veterinärämter und auch des Tierschutzes. Den Ausstieg aus der ganzjährigen Anbindehaltung unterstützen u. a. die Bundestierärztekammer, der Bundesverband der beamteten Tierärzte und die Tierärzt­liche Vereinigung für Tierschutz.


Wie geht es jetzt konkret weiter?


Hinz: Nach Abschluss der Beratungen der Bundesländer wird Hessen das Thema wieder aufrufen. Wir gehen nach derzeitigem Stand davon aus, dass dies im Laufe des Jahres 2016 der Fall sein wird.


Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

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