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das Aktuelle Interview - Mehr Forschung in die Weide stecken!

Lesezeit: 2 Minuten

Sie fordern, die Forschung von verschiedenen Weide-systemen für Milchkühe deutlich auszubauen. Warum?


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Spiller: Die Milchwirtschaft ändert sich rasant. Doch fast alle Forschungsarbeiten beschäftigen sich mit der Stallhaltung von Kühen, sei es zum Thema Kuhkomfort, Fütterung oder Arbeitsorganisation. Kaum jemand kümmert sich um die Weidehaltung. Deshalb wundert es nicht, dass der Weidegang von Kühen in Deutschland stark rückläufig ist: Von den rund 80 000 Milcherzeugern lassen nur noch etwa die Hälfte ihre Kühe für mehr als zwei Stunden pro Tag auf die Weide. Gerade einmal 1,8 der 4,2 Mio. Kühe in Deutschland haben überhaupt noch Weidegang. Oft kommen nur noch die Jungrinder oder Trockensteher nach draußen. Vor zehn Jahren standen noch deutlich mehr Kühe auf der Weide.


Welche Folgen hat der starke Rückgang der Weidehaltung?


Spiller: Dramatische! Die Weide ist der Image-Bringer für die Milchwirtschaft. Auch deshalb steht sie in der öffentlichen Diskussion besser da als beispielsweise die Geflügel- oder Schweinebranche. Denn die Verbraucher sehen die Kühe direkt in der Natur. Und das fordern sie auch für die Zukunft, wie eine aktuelle Umfrage unserer Universität zeigt: 80 % der Befragten sind der Meinung, dass die Kühe zumindest im Sommer auf der Weide sein müssen. 77 % können sich eine Landwirtschaft ohne weidende Kühe nicht vorstellen. Am besten beurteilen die Verbraucher das Haltungssystem „Boxenlaufstall mit Weidegang“ mit 81 % Zustimmung, am schlechtesten schneidet die „Anbindehaltung ohne Weidegang“ mit nur 10 % Zustimmung ab.


Doch nicht jeder Betrieb kann Weidehaltung anbieten. Was schlagen Sie vor?


Spiller: Zunächst einmal glaube ich, dass wir mit mehr Forschung auch mehr Möglichkeiten zur Weidehaltung bekommen würden. Dazu nur ein Beispiel: Betriebe mit mehreren hundert Kühen können aus arbeitswirtschaftlichen Gründen keinen Weidegang anbieten, heißt es immer wieder. Doch wenn wir Weidesysteme mit dezentralen Stationen zum Melken entwickeln könnten, würde es auch für diese Betriebe Möglichkeiten zur Weidehaltung geben. Aber natürlich gibt es auch Betriebe, die aufgrund ihrer Lage höchstens eine „Joggingweide“ anbieten können. Für andere Betriebe wird Weidegang wirklich nicht möglich sein. Hier muss die Branche den Mut haben, die ganzjährige Stallhaltung offen zu kommunizieren.


Prof. Dr. Achim Spiller, Universität Göttingen

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