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das Aktuelle Interview - Verkaufsplattform: Politik setzt Molkereien unter Druck

Lesezeit: 2 Minuten

Die CDU in Schleswig-Holstein fordert eine bundesweite Vermarktungsplattform für Molkereiprodukte. Warum?


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Liebing: Die Milchpreise sind im Keller, Milchprodukte stehen zu Dumpingpreisen im Kühlregal. Dabei üben vor allem die Discounter einen erheblichen Druck auf die Molkereien aus. Den 77000 Milcherzeugern in Deutschland, die ihre Milch in 149 Betrieben verarbeiten lassen, stehen im Wesentlichen nur fünf Abnehmer gegenüber. Aldi, Edeka, Lidl, Metro und Rewe bündeln 85% des Absatzes der Molkereiprodukte. Diesem Ungleichgewicht müssen wir entgegentreten und den Molkereien mehr Gewicht geben.


Welche Molkereien sollen mitmachen? Aus welchen Regionen?


Liebing: Die größten Molkereien am Markt sind die länderübergreifend tätigen Unternehmen Arla Foods und das Deutsche Milchkontor. Sie gehören auf jeden Fall mit ins Boot.


Zunächst sind aber die jeweiligen Bundesländer gefragt. Deshalb haben Bremen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen den gleichen Antrag gestellt wie wir. Wenn sich nach einer Anlaufphase Bundesländer zusammenschließen, ist es umso besser. Eine bundesweite Organisationsform steigert die Schlagkraft.


Welche Molkereiprodukte sollen über die Plattform vermarktet werden?


Liebing: Eigentlich alle, im Wesentlichen aber Frischmilch, Vollmilchpulver und Standardkäse. Diese bilden Eckpreise, an denen sich andere Produkte orientieren.


Wer soll die Vermarktung koordinieren? Wie soll das bezahlt werden?


Liebing: Zunächst soll die Politik das Heft in die Hand nehmen, von ihr soll ein entscheidender Impuls ausgehen. Ziel ist ein Zusammenschluss der großen Milch verarbeitenden Unternehmen, um nicht am Markt ausgespielt zu werden. Wie und in welcher Form das passiert, müssen die Unternehmen selbst regeln. Kosten fallen aus unserer Sicht nicht an.


Was sagt das Kartellamt dazu?


Liebing: Das Agrarmarktstrukturgesetz ermöglicht landwirtschaftlichen Erzeugerorganisationen bzw. deren Vereinigungen die Freistellung vom Kartellverbot. Damit besteht auch der rechtliche Rahmen, das Marktgleichgewicht bei Molkereiprodukten ein Stück weit zu verbessern.


Wie geht es jetzt weiter?


Liebing: Dazu das Beispiel Schleswig-Holstein: Die Landesregierung muss jetzt mit Vertretern der Molkereien und Milchwirtschaft sprechen und verhandeln. Jeder dritte Milchviehbetrieb im Land steht vor dem Aus. Als Gunststandort ist Schleswig-Holstein auf eine überregionale Vermarktung angewiesen. Die Plattform kann eine Lösung sein, wir sollten sie nutzen.

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