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Aus dem Heft

Das Beste vom Dairy Event

Lesezeit: 4 Minuten

Wie sich hohe Leistungen und Tiergesundheit erreichen lassen, diskutierten 300 Teilnehmer auf dem top agrar-Dairy Event in Stuhr und Rohrdorf. Hier ein Auszug aus den Vorträgen.


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Top-Betriebe setzen auf Kuhkomfort


Dreh- und Angelpunkt für hohe Leistungen ist für Prof. Nigel Cook der Kuhkomfort und besonders das Ruhen. Jede Kuh sollte mindestens zwölf Stunden am Tag liegen. Wichtig dafür sind:


  • Einstreu: Cook empfiehlt grundsätzlich tiefe und lose Materialien. Über 60% der Betriebe in Wisconsin nutzen Sand. Das Material biete viele Vorteile, wie eine ideale Dämpfung der Gelenke.


Eine Alternative sei separierte Gülle, die aber häufiger zu Mastitis-Problemen führe. Um das Risiko zu minimieren, sollte der Trockenmasse (TM)-Gehalt über 70% liegen. Auch sei es wichtig, die Flächen zu pflegen und Mulden zu begradigen. „Pro 7,5 cm fehlende Einstreu-Höhe verkürzt sich die Liegezeit um eine Stunde!“, so Cook.


  • Boxenaufbau: Wichtig ist, die Abmessungen der Box auf die Größe der Kühe abzustimmen. „Große Boxen fördern die Liegezeiten und reduzieren Lahmheiten“, so der Referent. Damit die Kühe gleichzeitig korrekt positioniert sind, sei eine Bugschwelle unverzichtbar. Gute Erfahrungen hat Cook mit abgerundeten, betonierten Begrenzungen gemacht. Diese sollte etwa 9 cm höher als die Trittkante sein (Übersicht). Boxenmaße können Sie mit kostenloser Registrierung individuell kalkulieren unter: thedairylandinitiative.vetmed.wisc.edu
  • Kühlung: Für lange Liegezeiten sei eine effiziente Luftbewegung wichtig. „Im Liegen produzieren die Kühe Hitze. Sie stehen auf, um sich abzukühlen“, so Cook. Ventilatoren müssen deshalb besonders auf das Mikroklima der Liegeboxen ausgerichtet sein. Auf Höhe der liegenden Kühe sollte eine Luftbewegung von 2 m/s herrschen. Dabei seien einzelne Ventilatoren im engen Abstand gegenüber doppelten Ventilatoren im großen Abstand vorzuziehen. Unterm Strich lassen sich laut Cook mit einer effizienten Lüftung im Kuhstall pro Kuh und Jahr rund 25 € Kosten sparen.


Immunsystem in Balance halten


Die optimale Haltung und Fütterung sind die wichtigsten Bedingungen für ein funktionierendes Immunsystem – sie machen 80 bis 90% der Immunprophylaxe aus. Prof. Dr. Hans-Joachim Schuberth machte deutlich: Mit allen Veränderungen in Haltung und Fütterung beeinflusst der Landwirt auch das Immunsystem seiner Tiere. Gerät es aus der Balance, kann sowohl eine zu schwache als auch eine zu starke Immunreaktion die Folge sein.


Die Immunzellen sind für die Bekämpfung von Krankheiten und die Reparatur von Gewebe wichtig, wirken aber auch bei vielen Prozessen im Körper des Tieres natürlicherweise mit. So ist das Immunsystem an der gesamten Reproduktion beteiligt, von der Reifung der Eizelle bis zur Ablösung der Nachgeburt. Sein Gleichgewicht beeinflusst also maßgeblich die Fruchtbarkeit.


Das sollte der Landwirt bei der Haltung und Fütterung berücksichtigen: Eine Kuh, die aufgrund ihrer Haltung unter Stress steht, kann ein anderes Immunsystem haben, als der Rest der Herde. Eine falsche Fütterung durch einen zu hohen Anteil leicht verdaulicher Stärke in der Ration, führt zu systemischen Entzündungen im Pansen. Auch das beeinträchtigt die Immunzellen.


Stroh nicht länger als 4 cm


Die Fütterung der Trockensteher erlaubt keine Kompromisse. Das zeigte Prof. Sabine Mann mit einem Versuch, in dem Kühe während der Trockenstehzeit eine ad libitum-TMR mit unterschiedlichen Energiegehalten erhielten.


Der Versuch bewies: Die Fütterung während der Trockenstehzeit weit über den Energiebedarf hinaus, führt zu einer verstärkten Mobilisation von Fett nach der Kalbung. Diese Kühe leiden mit größerer Wahrscheinlichkeit an Fruchtbarkeitsstörungen und Milchverlust. Gleiches gilt für Kühe, die unter Bedarf versorgt werden. Die Trockensteher-Ration sollte den Energiebedarf zu 110 bis 130% decken. Dafür muss sie richtig eingestellt sein und ständig kontrolliert werden: Ziel ist ein Stärkegehalt von 14 bis 16%, ein NDF-Gehalt von 40 bis 50% sowie eine Ergänzung mit pansenbeständigem Protein von 1200 bis 1400 g/Tag. Der Anteil an unverdaulicher NDF sollte zwischen 9 und 12% liegen. Die Ration kann der Landwirt durch BCS-Bestimmung und Ketosetests kontrollieren.


Die Optimierung der Ration macht nur Sinn, wenn kein Futter-Sortieren möglich ist: Dafür darf kein Stroh-Partikel länger als 4 cm sein! Auch sollte der TM-Gehalt der Ration bei 46 bis 48% liegen und eine gleichbleibende Qualität sichergestellt sein. -klh, rei-


Die Maße für eine perfekte Tiefbox

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