Zu: „Durchsatz oder Komfort – wie geht beides?“, top agrar 11/2013, Seite R 36
Die Einschätzungen des Autors zu den Swing Over-Melksystemen kann ich weder auf die beschriebene Durchsatzleistung noch auf die vermeintlich schwierigen Vakuumverhältnisse bei hoch liegenden Milchleitungen bestätigen.
Viele Top-Betriebe in Niedersachsen und Schleswig-Holstein melken bei völlig physiologischen Zellzahlen und Leistungen deutlich über 10 000 kg mit Melkzeugen, deren Fassungsvermögen unter 200 ml liegt. Sogar die Einlaufstutzen sind mit 8,5 mm Innendurchmesser kleiner, als die DIN/ISO empfiehlt.
Doch das ist kein Voodoo-Zauber. Der Erfolg hängt schlicht von der richtigen Kombination der Pulsation, Vakuumeinstellung, Zitzengummis und Schlauchführung ab.
Es kommt auf die richtige Zusammenstellung dieser Anlagen an. Überträgt man unkritisch die Erfahrungen aus der tief verlegten Milchleitung auf Swing Over (zu große Milchsammelstücke, Wechseltakt, falsche Zitzengummis, falsche Vakuumeinstellung, falsche Schlauchführung), hat man weder ausreichend große Durchsätze, noch befriedigende Melkergebnisse.
Bernd Scheibel, 41372 Niederkrüchten