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„Das Label ist für uns eine logische Ergänzung“

Lesezeit: 3 Minuten

Die Privatmolkerei Bechtel aus Schwarzenfeld setzt seit Jahren auf höhere Standards bei Haltung und Fütterung von Kühen. Das Tierschutz-Label war deshalb keine Hürde.


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Wir haben von Anfang an fast alle Punkte des Deutschen Tierschutzbundes erfüllt und mussten nur das Label auf unsere Produkte drucken“, sagt Georg Müller von Bechtel. Die Privatmolkerei setzt schon länger auf höhere Produktionsstandards bei der Milch. „Denn wer einen Mehrwert haben will, muss auch mehr bieten als der Standard“, sagt der Leiter der Milchbeschaffung.


Zusammen mit dem Discounter Lidl hat die Molkerei im Jahr 2010 die Marke „Ein gutes Stück Bayern“ geschaffen. Sie schreibt unter anderem die GVO-freie Fütterung sowie Laufstallpflicht vor. Im Jahr 2013 kamen durch die gesellschaftliche Debatte auch Tierschutzaspekte in den Kriterienkatalog.


Seitdem dürfen die Landwirte z.B. nur nachweislich nichtträchtige Kühe zum Schlachter geben, müssen die Hornloszucht forcieren und den Kühen einen Laufhof bieten. Der Milchpreiszuschlag stieg mit den Anforderungen.


Label aufgesattelt:

2016 entwickelte der Deutsche Tierschutzbund die Anforderungen für das Label „Für Mehr Tierschutz“. Müller war in der Arbeitsgruppe. Für ihn stand sofort fest, dass Bechtel hier mitmacht: „Es gab zwar einzelne Reibungspunkte wie z.B. die geforderte Quadratmeterzahl pro Kuh, im Großen und Ganzen erfüllten wir aber direkt alle Anforderungen.“


Im Januar 2017 sattelten Bechtel und Lidl somit bei Milchprodukten der Marke „Ein gutes Stück Bayern“ das Label „Für Mehr Tierschutz“ auf. 50 Landwirte lieferten anfangs 36 Mio. kg Milch, heute sind es 40 Mio. kg Milch.


Sie erfüllen ausschließlich die Premiumstufe des Labels. „Um beim Verbraucher zu punkten, wollen wir die höchste Stufe erfüllen“, sagt Müller, „beispielsweise haben wir so auch die Weide zurück nach Nordostbayern gebracht.“ Die Teilnahme ist nach wie vor freiwillig. Die Landwirte erhalten einen Zuschlag von 6 ct/kg für ihre gesamte Milch. Milcherzeuger Erhard Zimmermann begleitete diese Entwicklung konstruktiv kritisch. Er hält 150 Kühe und ist Vorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Schwarzenfeld-Waldmünchen mit 500 Landwirten und 130 Mio. kg Milch.


„Durch die Teilnahme am Markenprogramm ‚Ein gutes Stück Bayern‘ mussten die Landwirte unterschiedlich viel investieren. Zudem müssen sie fortlaufend dokumentieren und Schulungen besuchen. Ohne den entsprechenden Mehrerlös wäre das nicht zu machen!“, betont er.


Grundvoraussetzung für die Teilnahme ist ein Laufhof plus Zugang zur Weide. „Dieses K.O.-Kriterium verwehrte vielen Berufskollegen den Einstieg. Das sorgte für Ärger unter den Milcherzeugern“, bedauert Zimmermann. „Als dann aber klar wurde, dass die Prämien nur den Aufwand entschädigen, glätteten sich die Wogen wieder.“


Hofnachfolger oder Milcherzeuger, die vor einem Stallbau stehen, fragen an, auch für das Label zu liefern. Dazu schränkt Müller ein: „Wir sind zufrieden mit dem Absatz, haben derzeit aber keinen zusätzlichen Bedarf.“ Sicher ist er sich aber, dass nur mit Mehrwertkonzepten mehr Wert für die Milch zu erzielen ist.

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